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26.07.2010

Alpencross 2010 - Etappe 3

Etappe 3 - St. Maria im Val Müstair - Grosio

Genauso oppulent wie das Abendessen so empfing uns auch das Frühstück im Hotel Stelvio. Es gab alles was man so braucht um den Energiespeicher für den Tag so aufzufüllen. Sogar Pulver für Maxim-Energy-Drinks war aufgetischt. Also machten wir ein weiteres mal die Buffetfräse und sattelten die Bikes. Aus dem tagesprogramm stand einHighlight der Tour, hinter dem Umbrailpass sollte die Borcchetta die Forcola mit herrlichen Militärtrails auf uns warten. Doch zunächst machten wir uns an die Vernichtung von 1400m am Stück. Genächlich traten wir den Umbrailpass hinauf. Das bisschen Autos und Mopeds störten kaum und ich kam recht gut in denRythmus. Andre und Karl erhöhten ein wenig die Schlagzahl und stürmten denPass hinauf, ich trat weiter stur mein Tempo. 300hm vor dem Umbrailpass hatten die zwei dann wieder auf mich gewartet und ich schloss wieder auf. Ich zog jedoch durch und wir traten gemeinsam die letzten Meter bis auf 2508 m.ü.N.N. hinauf.

    

Hier oben schauten wir kurz zum Stilfser Joch hinüber und bogen dann rechts in den Singletrail zur Borcchetta ein. Das teil zog sich mit seinen 150hm zäher dahin als die gesamte Passstrasse davor. Nutz aber nix, man muss ja irgendwie hier rauf. Über einen schmalen Grat erreichten wir dann die Forcola. 2768m, das höchste was wir bisher mit dem Bike erreicht hatten. Die Hochebene die sich dahinter auftat war atemberaubend. Unbeschreiblich wie komplett anders hier oben alles aussieht, das muss man einfach mal selber gesehen haben. Nach ein wenig Marschverpflegung fuhren wir dann hinüber zu dem alten Militärgebäude und bogen dann links in einen schmalen Weg am Hang entlang ein. Über einige Schneefelder in denen man teilweise Knietief einsank erreichten wir ziemlich geplättet die Borcchetta die Pedenolo, hier beginnt die alte Militärstrasse hinunter ins Valle die Fraele. Fein zog sich der Weg erst am Hang entlang und dann Schlangenförmig über eine Art Hochebene bis das Geländeregelrecht in einen Steilhang wegkippt. Hier schlängelt sich dann ein herrlicher Serpentinen Trail in unzähligen Kehren hinunter. Doch die Naturholt sich langsam zurück was der Mensch im 1. Weltkrieg ihr mühevoll abgerungen hat. Die Stützmauern sind teilweise weggebrochen oder durch Murenabgänge verschüttet, so musste man immer wieder zu Fuss durch loses Geröll tappern. Fehler verzeiht einem der Trail nicht,wer hier vom Bike fällt schlägt unweigerlich mehrere Meter tiefer wie ne Granate ein.


    

Der Trail endet dann im Valle Fraele wo's nach kurzem auf und ab zum Lago di Cancao ging. Auf der andern Seite der Staumauer hauten wir uns erstmal im Rifugio ne ordentliche Portion Nudeln in den Kopf, schliesslich hatten wir noch das ein oder andere Hügelchen auf dem Zettel. Doch zunächst folgte eine lange relativ flache Passage. Vorbei an den zwei alten Brugruinen Tori di Fraele gings auf der Höhe Richtung Amoga. Auf dem Höhenweg, welcher permanent auf1900m Höhe verlief, schwallte uns immer wieder die heisse Luft aus dem Tal entgegen. Hinter Amoga folgte dann nochmal ein wenig Trailspass. Im Val Viola war dann schluss mit lustig, es ging bäschtig steil hinauf in Val Veroa. "Boha, dat ös jo wie in Altenahr" schallte es  durch den Wald ! Mit gut 30% schlängelte sich die Piste hinauf. Und dann wurd's nochmal richtig zäh. Ne grobe Geröllpiste führte hinauf zum Paso Verva. Hier überholten wir dann einige Biker. In ner geführten Gruppe hatten schon einige Leute schon ganz schön die Zunge in der Kette hängen. Die Guides schiens nicht zu stören, denn die versuchten Andre bei zu halten als dieser die Gruppe passierte. Ich biss mich im Hinterrad eines anderen Transalpers fest, der fuhr ziemlich genau das selbe Tempo wie ich hier rauf. Oben plauschten wir dann ein wenig und warteten auf die anderen, den Guides wurd es bestimmt nochkalt beim einsammeln der Gruppe. Die Abfahrt war dann wieder eine von der Kategorie "Drüsch". Geröllig, trocken, hart ! Aber fahrbar. Bei Eita gings dann auf Asphalt weiter. Hier radelten wir eine weile einem recht ansehnlichen Hintern in Radhose hinterher, ich verlor irgendwann die Nerven überholte die Dame und schoß gen Tal. Wahnsinn, 1600hm vernichtet wie nix !






Im Hotel Sasella gabs dann wieder Kühlung von innen, es waren auch einige bekannte Gesichter aus den Tagen zuvor anwesend, so langsam kann man sich die Albrecht-Routen-befahrer merken. Das Abendessen war typisch italienisch und sehr gut, die Nacht leider weniger. Unser Fenster war direkt zur Strasse und durch die Hitze im Zimmer wollten wir auch keinzimmer zu machen. Kam mir vor als ob wir auf dem Mittelstreifen der A8 zwischen Stuttgarrt und München gepennt hätten. Total fertig schlief ich dann aber doch noch irgendwann ein.

Spruch des Tages: "Boah, dat ös jo wie en Altenahr !"






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