Genauso oppulent
wie das Abendessen so empfing uns auch das Frühstück
im Hotel Stelvio. Es gab alles was man so braucht um den
Energiespeicher für den Tag so aufzufüllen. Sogar
Pulver für Maxim-Energy-Drinks war aufgetischt. Also machten
wir ein weiteres mal die Buffetfräse und sattelten die Bikes.
Aus dem tagesprogramm stand einHighlight der Tour, hinter dem
Umbrailpass sollte die Borcchetta die Forcola mit herrlichen
Militärtrails auf uns warten. Doch zunächst machten
wir uns an die Vernichtung von 1400m am Stück.
Genächlich traten wir den Umbrailpass hinauf. Das bisschen
Autos und Mopeds störten kaum und ich kam recht gut in
denRythmus. Andre und Karl erhöhten ein wenig die Schlagzahl
und stürmten denPass hinauf, ich trat weiter stur mein Tempo.
300hm vor dem Umbrailpass hatten die zwei dann wieder auf mich gewartet
und ich schloss wieder auf. Ich zog jedoch durch und wir traten
gemeinsam die letzten Meter bis auf 2508 m.ü.N.N. hinauf.
Hier oben schauten wir kurz zum Stilfser Joch hinüber und
bogen dann rechts in den Singletrail zur Borcchetta ein. Das teil zog
sich mit seinen 150hm zäher dahin als die gesamte Passstrasse
davor. Nutz aber nix, man muss ja irgendwie hier rauf. Über
einen schmalen Grat erreichten wir dann die Forcola. 2768m, das
höchste was wir bisher mit dem Bike erreicht hatten. Die
Hochebene die sich dahinter auftat war atemberaubend. Unbeschreiblich
wie komplett anders hier oben alles aussieht, das muss man einfach mal
selber gesehen haben. Nach ein wenig Marschverpflegung fuhren wir dann
hinüber zu dem alten Militärgebäude und
bogen dann links in einen schmalen Weg am Hang entlang ein.
Über einige Schneefelder in denen man teilweise Knietief
einsank erreichten wir ziemlich geplättet die Borcchetta die
Pedenolo, hier beginnt die alte Militärstrasse hinunter ins
Valle die Fraele. Fein zog sich der Weg erst am Hang entlang und dann
Schlangenförmig über eine Art Hochebene bis das
Geländeregelrecht in einen Steilhang wegkippt. Hier
schlängelt sich dann ein herrlicher Serpentinen Trail in
unzähligen Kehren hinunter. Doch die Naturholt sich langsam
zurück was der Mensch im 1. Weltkrieg ihr mühevoll
abgerungen hat. Die Stützmauern sind teilweise weggebrochen
oder durch Murenabgänge verschüttet, so musste man
immer wieder zu Fuss durch loses Geröll tappern. Fehler
verzeiht einem der Trail nicht,wer hier vom Bike fällt
schlägt unweigerlich mehrere Meter tiefer wie ne Granate ein.
Der Trail endet dann im Valle Fraele wo's nach kurzem auf und ab zum
Lago di Cancao ging. Auf der andern Seite der Staumauer hauten wir uns
erstmal im Rifugio ne ordentliche Portion Nudeln in den Kopf,
schliesslich hatten wir noch das ein oder andere Hügelchen auf
dem Zettel. Doch zunächst folgte eine lange relativ flache
Passage. Vorbei an den zwei alten Brugruinen Tori di Fraele gings auf
der Höhe Richtung Amoga. Auf dem Höhenweg, welcher
permanent auf1900m Höhe verlief, schwallte uns immer wieder
die heisse Luft aus dem Tal entgegen. Hinter Amoga folgte dann nochmal
ein wenig Trailspass. Im Val Viola war dann schluss mit lustig, es ging
bäschtig steil hinauf in Val Veroa. "Boha, dat ös jo
wie in Altenahr" schallte es durch den Wald ! Mit gut 30%
schlängelte sich die Piste hinauf. Und dann wurd's nochmal
richtig zäh. Ne grobe Geröllpiste führte
hinauf zum Paso Verva. Hier überholten wir dann einige Biker.
In ner geführten Gruppe hatten schon einige Leute schon ganz
schön die Zunge in der Kette hängen. Die Guides
schiens nicht zu stören, denn die versuchten Andre bei zu
halten als dieser die Gruppe passierte. Ich biss mich im Hinterrad
eines anderen Transalpers fest, der fuhr ziemlich genau das selbe Tempo
wie ich hier rauf. Oben plauschten wir dann ein wenig und warteten auf
die anderen, den Guides wurd es bestimmt nochkalt beim einsammeln der
Gruppe. Die Abfahrt war dann wieder eine von der Kategorie
"Drüsch". Geröllig, trocken, hart ! Aber fahrbar. Bei
Eita gings dann auf Asphalt weiter. Hier radelten wir eine weile einem
recht ansehnlichen Hintern in Radhose hinterher, ich verlor irgendwann
die Nerven überholte die Dame und
schoß gen Tal. Wahnsinn, 1600hm vernichtet wie nix !
Im Hotel Sasella gabs dann wieder Kühlung von innen, es waren
auch einige bekannte Gesichter aus den Tagen zuvor anwesend, so langsam
kann man sich die Albrecht-Routen-befahrer merken. Das Abendessen war
typisch italienisch und sehr gut, die Nacht leider weniger. Unser
Fenster war direkt zur Strasse und durch die Hitze im Zimmer wollten
wir auch keinzimmer zu machen. Kam mir vor als ob wir auf dem
Mittelstreifen der A8 zwischen Stuttgarrt und München gepennt
hätten. Total fertig schlief ich dann aber doch noch
irgendwann ein.
Spruch des Tages:
"Boah, dat ös jo wie en Altenahr !"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen