Was gibt es nicht mittlerweile fĂŒr Standards und GröĂen im Mountainbike Bereich ? Wer sich nicht intensiv mit der Materie beschĂ€ftigt verliert schnell den Anschluss. Zig verschiedene Achsmasse, LaufradgröĂen, SteuersatzmaĂe, Tretlagerversionen, 1 fach 2 fach, 10fach, 11fach, 12fach ...direct mount...boost...setback... wer nicht Technikaffin ist der verliert hier schnell die Lust. Ich persönlich schaue mir neue Sachen an und bewerte dann fĂŒr mich selbst sinnvoll oder nicht. Bei den meisten Dingen konnte ich bisher relativ schnell einen Haken dran setzen. Unter "braucht man nicht". Eine Sache jedoch die fand ich zumindest mal wĂŒrdig einem Test zu unterziehen. Und zwar das neue Laufrad-Zwischenmass "B+" oder auch "
650B+" oder "midfat". Wa ? Mittelfett ? Mir sin hier doch ned bei Biggest Looser !
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So sieht dem GerÀt aus |
Nnnja. B+ bezeichnet im Prinzip die LĂŒcke zwischen Fatbike und "normal" dicken Reifen bei einem 27.5er Umfang. Heisst im Prinzip fĂ€hrt man etwas breitere 27.5er LaufrĂ€der mit 2.6er bis 3.0er Reifen. Das soll ein guter Kompromiss aus Grip, DĂ€mpfung und Rollwiederstand sein. Im Prinzip eine "Erierlegendewollmilchsau" unter den ReifenmaĂen. Das hat dann doch irgendwann mal mein Interesser geweckt und letztendlich auch dazu gefĂŒhrt das ich das mal testen wollte. Gestern Morgen war's dann so weit. Da stand es nun vor mir das B+ Bike. Ein Brummer von Hardtail. Ein
Lapierre Edge 327+. Freundlicherweise vom
Fahrradshop Nettersheim fĂŒr eine Proberunde zur VerfĂŒgung gestellt.
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Da fĂŒhlt es sich pudelwohl das dicke Ding ! |
So konnte ich dann zwei fliegen mit einer Klappe schlagen. a) den Test eines B+ Bikes und b) die alljÀhrliche "Eisbrecher Tour" von
eifel:onbike abfahren. Denn das fand auch gestern statt. Ich startete mit den dicken Pellen schon um halb Neun und kontrollierte gleichzeitig nochmal die Strecke fĂŒr die Kumpels von
eifel:onbike. Sportlich gedrungen steht es da das Edge. Es war zwar nur ein 50er Rahmen verfĂŒgbar, der konnte jedoch mit kleineren Anpassungen einigermassen passend fĂŒr meine "eifler Bauform" hergerichtet werden.
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Auf jeden Fall auch was fĂŒr die Eisdiele son fetter Schlappen ! |
So ging's dann auch endlich los. Was ich relativ schnell merkte das die dicken Reifen relativ schnell auf hartem Untergrund anfangen zu wippen. Hinten 1.0 und vorne 0.8 so war ich losgefahren. Das wippen elimnierte sich spĂ€ter mit 1.4 hinten und 1.2 vorne. Bin ja auch nicht gerade ein Leichtgewicht. Erster Anstieg auf Schotter .... muss man schon subjektiv bisschen mehr drĂŒcken. Klar das die 2.8er Nobby Bereifung nicht rollt wie die 2.25er an meinem 29er sollte einem schon bewusst sein. Dann der erste trail. Recht flowig wenig wurzeln, Waldboden. Herrlich ! Hier gibt's nur ein Statement: "SATT!" liegt das Teil mit den Reifen. Weiter im munteren auf und ab. Dann der erste ernstzunehmende Wurzeltrail. Auch hier glĂ€nzt das Teil mit sattem Grip. Leicht schrĂ€g ĂŒber feuchte Wurzeln ... alles egal. DĂŒbelt dem gerĂ€t alles gnadenlos weg. Wahnsinn wie man es mit dem Hardtail laufen lassen kann. Selbst mit dem Nobby der eigentlich keine FeuchtrĂ€ume mag, stellt sich schnell ein sicheres FahrgefĂŒhl ĂŒber Wurzeln ein. Kein rutschen kein gar nix ! Darauf folgte anscheinend eine "Pradaedisziplin" der B+ Pellen. Schnelle Schotterpiste bergab mit vielen weiten Kurven. Hammer ! Hier kann man die Kuh fliegen lassen. Wahnsinns Grip in den Kurven.
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Ansonsten sportlich das GerÀt ! |
So tingelte ich dann daher. Hinauf und hinunter. Ăbrigens mal wieder eine Top Strecke von
eifel:onbike fĂŒr das Event ausgewĂ€hlt. Nicht zuletzt weil ich so das BallermĂ€nnchen ausgiebig in verschiedensten Situationen testen konnte. Andere Veranstalter machen fĂŒr weniger Trails deutlich mehr Wind ;)
Was nach und nach auffĂ€llt ist das dem Bike wein wenig die Verspieltheit fehlt. Die dicken Dinger gehen schon um die Ecke verlangen aber deutlich mehr Lenkkraft. Wenns ganz eng wird z.B. in Serpentinen wird's dann auch schwieriger. Im Prinzip ein teil zum gnadenlosen gerade runterballern. Wahnsinn auch was hier die "nur" 120mm wegschlucken. Klar hintern wird's auf Wurzeln auch unruhig, ist halt immer noch ein Hardtail, dafĂŒr aber kann man's schon sehr gut laufen lassen. Nach knapp 45km und 800hm war der Drops dann auch gelutscht und ich auch. Subjektiv kam ich mir langsam vor wodurch der Pedaldruck konstant etwas höher als gewohnt ausfiel. Ein Blick auf die Statistik offenbarte aber das ich gar nicht sooo langsam unterwegs war. Also rollt's doch einigermassen.
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Spass hatte dem Hubi keine Frage |
Fazit: gerade runter, schnell langsam, auf Wurzeln, Schotter oder ganz normalem Waldboden oder Feldwegen geht sau gut. Wenns eng und verwinkelt wird wird's schnell ein wenig störrisch. WĂŒrd mal sagen TrailmĂ€ssig liegt dem Teil eher das bergische Land als die Ahr ;) Bergauf geht auch, zwar gemĂ€chlicher als mit nem 29er aber man kommt aber an. Mich persönlich jedoch konnte das Gesamtpaket letztendlich nicht vollends ĂŒberzeugen. Wie Vattern schon sagte "Wer alles kann, kann nichts wirklich gut" ... aber es macht auch nichts wirklich schlecht von daher schon ok, aber ich maglieber kompromissfreie Lösungen. Wenn ich mich auf mein Fully setze dann weiss ich es geht langsam rauf und schneller runter. Wenn ich mich auf mein 29er CC Bike setze weiss ich es geht besser rauf als runter. Beim B+ hĂ€ngt man immer irgendwo dazwischen. Dazu ist mir das LaufradmaĂ zumindest beim getesteten Bike zu störrisch. Da ich gerne und viel Serpentinen fetze wĂ€re es mir vom Handling her etwas zu trĂ€ge. Aber hey .. jeder wie er mag und will es gibt genug leute die stehen drauf ! Spass hat's in jedem fall gemacht, auĂerdem wieder den Horizonte etwas erweitert.