Für
diesen Samstag hielt ich den Feinschmecker in unserem Trupp nochmal ein
ganz feines Schmankerl vor die Nase. Handverlesene Trails im Ahrtal
garniert mit einigen fiesen Höhenmetern. Der Wetterbericht
liess auch eine Regenpause vermuten und es sollte sogar mal dat
Sönnchen scheinen. Und das sich bei einem solchen Aufmacher
einige Herren nicht lumpen lassen, das konnte ich mir vor ab auch schon
denken:
Also
traten am Samstagmorgen um Punkt Zehn fünf wackere Herren in
die Pedale. Ohhh, janz schön frisch ! Also zum warm machen den
kurzen Schnapper am Kotzberg hinauf ( ja der heisst wirklich so schaut
nach ) und ein erstes zartes Trailchen zur Pützfelder Kapelle
hinunter. Diesen kleinen Exkurs nutzten wir auch um uns vor der
belgischen Bikerhorde auf dem Ahrradweg in Sicherheit zu bringen.
Leicht angewärmt ging's in den nächsten Anstieg,
sachte trommelten die gestählten Waden auf die Kurbel ein.
Schwups waren wir schon an der Sylvesterhütte oberhalb von
Ahrbrück. Die kurzen,knackigen Rämpchen auf dem
folgenden Trail nahmen wir gerne als Lückenfüller
bevor wir uns in den geschmeidigen Pfad hinunter ins Kesselinger Tal
warfen. Dem folgten wir ein wenig und bogen dann links in das
nächste Hügelchen ein. Leicht cremig
präsentierte sich der Untergrund, kein Problem jedoch
für unsere Feinschmecker die bis zum Steinerberghaus keine
Miene verzogen und die 350hm wegtraten als ob sie ne Garagenauffahrt
hochgewalzt wären. Oben war dann erstmal Pause. Auch hier
glänzten die Feinschmecker mit Fressalien aller Art,vom Mars
bis Kautschukähnlichen Riegeln wurde alles
weggehämert. So gestärkt konnts in die
nächste Abfahrt gehen.
Nach
umkurven von einigen Stadtaffen nahmen wir ein weiteres recht
geschmeidiges Pfädchen unter die Stollen. "Flowtrails" auf
neudeutsch, wir sagen eher "Geschmeidig Pfädchen" dazu, was
auch immer, hat jedenfalls gemundet. Fing an mit dem Wurzelrisotto am
Schrock und endete vollmundig mit Serpentinengeschnezeltem in
Reimerzhofen. Wieder was für unsere Feinschmecker, denen hing
schon die Zunge aus dem Hals. Aber nich weil se nich mehr konnten
sondern weil sie schon nach dem nächsten Filet ..äh
... Pfädchen lechtzten. Das setzte den Maitre de
Plaisir gehörig unter Druck, musste er die
verfressene Meute doch irgendwie satt kriegen. Zudem baute sich nun
auch noch ne Barriere am Ahrufer vor ihm auf die die weiterfahrt
verhindern sollte. Kein Problem, unsere Feinschmecker hatten Dampf und
igniorierten einfach alles, hauptsache es gibt wieder was ! Kam auch
prompt wieder was auf den Tisch, zartes Trailgemüse an der Ahr
gefolgt vom nächsten Hügel. Nach kurzem
"Ballermanfeeling" durch die "Fötchesföhler" in
Mayschoss schossen wir den Hang gen A(hr)kropolois hinauf. Horden von
Rotweinwanderern kamen uns entgegen, der Wandersmannslalom endete erst
etwas weiter oben, wo die lauffaulen nicht mehr hinwollten. Die die
dann noch zu sehen waren sahen teilweise aus als ob sie gerade den Naga
Parbat besteigen wollten, möcht mal gern wissen was die in der
Stadt denken was hier im Ahrtal so abgeht ! Egal wir waren oben, der
Meute knurrte der Magen ich warf ihnen den Trail hinter der
Hütte zum Fraße vor. Der erste schlang das Ding
derart gierig runter ich konnte so gerade noch ein Bild von ihm machen.
Der Rest folgte im Genießertempo.
Ein
Pfädchen hatten wir noch im Südhang versteckt. Aber
erst nochmal ein wenig hinauf, diesmal wars jedoch nur Schonkost, wir
waren rucki zucki am Umerich. Es folgte geschmeidiges dahergleiten in
den Serpentinchen zurück nach Mayschoß. So, Satt
waren die Hunde schonmal, nun folgte noch die Nachspeise um die Meute
richtig Pappsatt zu kriegen. Einem der Mitstreiter schauten
die Trails schon aus den Mundwinkeln hervor,er hatte genug und
beschloss den Rest zur Verdauung auf dem Ahrradweg nach Hause zu
treten. Ihm sei`s gegönnt, man muss aufhören zu essen
wenn man satt ist ! Bei den andern "Nimmersatten" war noch ein wenig
Luft für mehr. Wir dämmelten hinauf Richtung
Saffenburg, dann kehrt rechts und den schaurig schönen
Bergpfad zur Teufelsley hinauf. Na, dem ein oder andern stands nun
schon bestimmt vorm Kropf, aber da ging noch was. Den Hornberg wollten
sich unsere Feinschmecker schliesslich auch noch hinter die Kiemen
hauen. Auch wenn er hart zu knacken war kamen wir irgendwann
oben an. Der folgende geschmeidige Pfad war dann das noch fehlende
Ameuse-Geule, oder wie der Eifler sagt: Amüsgöll.
Gesättigt rollten wir wieder in Altenahr ein, Chapeau, der
Kombüsenchef hatte die Meute satt bekommen. Niemand wollte
auch nur noch einen Höhenmeter verschlingen. So packten wir
unsern Kram wieder ein und zogen von dannen, in Altenahr war eh
remmidemmi, oder besser "a rakka takka takka da", ohne Ende. Ausserdem
war die Rechnung ja auch nicht von schlechten Eltern und teurer als
gedacht :40km/1475hm. Fin !