Nachdem sich alle ein wenig sortiert hatten gings dann auch schon los. Über den altbekannten Trail am Kommerner See gings hinauf zur Rodelbahn um dort ein weiteres Pfädchen mitzunehmen. Auf der folgenden zähen Wiesenauffahrt in den Eickser Busch zog sich das Feld werstmal ein wenig auseinander. Erstmal einsammeln und dann gabs das nächste Pfädchen unter die Stollen. Köterlike schlängelte sich der Weg durch Matschlöcher, Wiesen, Pfade und kleinere Rampen durchs Schliebachtal hinauf zum Hahnenberg bei Voißel. Hier merkte dann der erste der Köter-Probanden das wohl doch noch mehr Pudding statt Muskeln in den Stengeln sind. Bikekollege Kalle nahm den Kameraden unter seine Fittiche um ihn sicher nach Hause zu geleiten. Schade, Kalle wieder nix mit der gemeinsamen Tour, wird aber ganz sicher noch passieren ! Weiter gings dann in Richtung Kohlweghütte.
Auf dem Weg dorthin liefen wir auf einen kleinen schwarzen Hund auf der um sein Leben lief. "Der dreckige Köter auf der Flucht ?" schallte es durch Fahrerfeld. Der arme Kerl rannte Anschlag immer vor uns her, dabei wollten wir ihm gar nix ! Dann bog der kleine Blödmann auch noch an der Kohlweghütte in die selbe Richtung ab wie wir. Und da gings auch noch bergab. Wie muss der sich Gefühlt haben ? Gerade mal 20cm groß und im Nacken 13 monströse Biker. Er zweigte dann doch noch schlauer weise links in einen Waldweg ab. Dieter und ich waren jedoch so faziniert von dem kleinen Kerl das wir unsere Bikes einer kurzen "Kaltverformungsprobe" unterzogen. Cube gegen Ghost ging jedoch unentschieden aus, der Crash hörte sich schlimmer an als es letztlich war. Außer nem mini Achter in Dieters Vorderrad und meinem Hinterrad is nix passiert. Nach allgemeinem Gelächter und Senkung des Adrenalinspiegels gings dann zum Eulenweg.
Der zieht sich als ausgesetztes schmales Pfädchen hinunter nach Gemünd. Ich mahnte also zur Vorsicht, nicht das jemand den Hang runter segelt ! In der vorletzten engen links Serpentine verhedderte ich mich dann kurz mit dem Vorderrad, Downhill Altmeister Dieter nutze die Lücke und fuhr souverän vorbei. Die folgende rechts die sehr steil abfällt und zudem noch mit einem Holzgelände begrenzt ist fluppte dann erstaunlicher Weise erstaunlich gut, nicht zuletzt weil Dieter mir eine gute Linie zeigte. So nach und nach trudelte das Feld dann unten ein. "Höhö alles fahrbar" so preschte Köter Donner mit einer unnachahmlichen Oberrohr-Sitztechnik den Trail hinab. Nachdem sich alle wieder versammelt hatten gings weiter. Ein zwei Pfädchen und eine weitere fiese Rampe später waren wir schon in Anstois. Hier wartete die nächste Prüfung. Eine kurze sehr steile Passage neben einer Treppe und eine zähsteile Auffahrt an der Mastertmühle musste gemeistert werden. Pulsmesser schossen über den roten bis in den "Ich-seh-Sterne"-Bereich hinaus, Waden platzten und der Schweiß floss in Strömen. So muss eine Kötertour sein !
Oben erstmal Luft schnappen. Bikekollege Rainer meldete oben erste bedenken an. Vertändlicher Weise, laboriert er doch immer noch ein wenig an einer üblen Oberschenkelfraktur herum. In diesen steilen Passagen muss sein gesundes Bein dann zu viel Arbeiten und quittiert dann den Dienst. Den drauffolgenden schönen Trail nahm er jedoch noch mit um sich dann mit Sohnemann Markus gen Heimat zu verabschieden. Hoffe es hat gefallen Rainer, bös demnähx noch mal. Das Flatterband zum Trail oberhalb des eisernen Kreuzes wurde dann konsequent ignoriert und es ging auf das nächste schmale Pfädchen. Das Band war aber nicht ganz umsonst gespannt denn Holzarbeiten hatten den halben Weg zerdengelt. Aber MTB'ler machen alles kaputt, ist klar ! Ein paar fiese Äste wurden mir dann auch zum Verhängnis wodurch sich mein Pedal meinte sich im Schienbein verewigen zu müssen. Gab auch ein prompt ein feines Hörnchen. Die kurze aber knackige Abfahrt nach Kall sorgte dann wieder für allgemeines Wohlbefinden bei den Mitfahrern "Höhöhö, alles fahrbar !"
Von Kall führte dann eine steile fiese Treppe und ein Trail hinauf auf die Loshardt. Hier konnte man seinen Gedanken freien Lauf lassen und der Guide hemmungslos beschimpft werden. Das befreit und ist meist sehr kreativ, ist nicht zuletzt so der Name "Dreckiger Köter Kommern" entstanden. Dann gab's einen der feineren Trails unter die Stollen. Herrlich schwungvoll und griffig spuckte uns dieser in Sötenich aus. "Wo ist hier der Lift ?" fragte Marco Adrenalingeschwängert nach. Ist aber auch ein feines Dingen. Mittlerweile zeigte sich auch immer öfter die Sonne und der Himmel wandelte sich von Grau in Stahlblau. Herrlich der Herbst. Einen Plattfuss später befanden wir uns schon im Anstieg nach Keldenich. Hier konnten die Herrn mit den dicken Waden mal Gas geben und preschten hinauf. Oben wieder eingesammelt und schon stürzte sich der Haufen Biker in die Abfahrt gen Königsfelder Tal.
Hier gab's dann Sonne pur. Bevor jedoch der ein oder andere Teilnehmer einen roten Nacken bekam änderte ich die Richtung und baute wieder eine kurze Rampe ein die uns Richtung Kallmuth bringen sollte. "Wie ? Dat wor et at ?" schaute mich Killlerwade Donner fragend an, der sich schon auf ein Pulsgemetztel gefreut hatte."Ja erstmal, Gott sei Dank" und weiter ging's durch herrliche Herbstwälder nach Kallmuth. Hier wartete dann wieder was für die Herrn mit den Killerkeulen. Der Anstieg nach Lorbach presste dann den letzten Rest Laktat in die geschundenen Bikerbeine. Oben wieder eingesammelt un weiter jeht et. Es folgten weitere Trails im Bergschadensgebiet Mechernich. Hier verklemmte sich ein kleiner fieser dreckiger Ast in Reinholds Schaltwerk. Folge war das sein Schaltauge den Dienst quittierte und meinte sich teilen zu müssen, Dienstfahrt beendet ! Da es bis Kommern nicht mehr weit war beschlossen wir das er zum Besucherbergwerk "wandert" und Willi ihn dann dort mit dem PKW abholt. Gesagt getan, mit 12 Bikern gings dann weiter vorbei an weiteren "dreckigen Köter " in Form von Mastinos die zwar danach ausschauten als ob sie ne Ecke aus der Felge beissen wollten aber eigentlich ganz liebe sind, jaja !
Durch Mechernich hindurch via Marienau am Grießberg vorbei in die nächste Abfahrt. Bikekollege Dieter verabschiedete sich hier schonmal, wollte er das mittlerweile sehr schöne Wetter noch mit dem motorisierten Zweirad nutzen. Der Rest des Trupps stürzte sich noch den Pizzatrail hinunter um dann zurück nach Kommern locker auszurollen. Hier organisierten wir kurz das Taxi für Reinhold, ein Teil des Trupps verabschiedete sich, der Rest liess den Tag bei einem schön lecka Weizen im Stollen ausklingen. Chapeau !
Das war ganz großes Kino meine Herren, eine Kötertour wie sie sein sollte. Dreck, Trails, schieberei und schinderei bis die Waden platzen und auch was für die Lachmuskeln war dabei. Rekordverdächtige Teilnehmerzahl und das herrliche Herbstwetter taten ihr übriges dazu. Feine Tour mit netten Leuten, Bikerherz was willst du mehr ? Bleibt mir nur noch ein herzliches "Danke schön !" an die Mitfahrer für diesen tollen Tag auf dem Bike