Seiten

09.09.2024

Sonntagsrunde ohne E

Es ist jetzt etwas mehr als 200 Jahre her das das Fahrrad erfunden wurde. Nunja zumindest etwas was man wie ein Fahrrad bewegte, mit den heutigen Rädern hatte das wahrscheinlich noch nicht so viel gemeinsam. Vor gut 140 Jahren gab es dann schon so in etwa die Drahtesel wie die die wir heute bewegen. Zwei gleichgrosse Laufräder mit einem Rahmen verbunden, relativ breite Lenker und ein Antriebsstrang der aufs Hinterrad wirkt. So wird dann auch heute noch pedaliert, wenn auch wesentlich ausgereifter als damals. Nichtsdestotrotz gilt das Fahrrad seither als das effizienteste Fortbewegungsmittel was der Mensch je entwickelt hat. Keine andere Maschine setzt so effizient die eingebrachte Energie in Bewegung um. Es braucht fast nichts, etwas Essen & Trinken feuern den Motor an.

Dann irgendwann vor 120 Jahren kam erstmals einer auf die Idee einen Elektromotor an son Rad zu schrauben. Aufgrund von zu komplexer Bauweise, zu schwerer Akkus und keiner ausgeklügelten Technik verlief das ganze jedoch im Sande. Es gab keinen Bedarf. Bis kurz nach der Jahrtausendwende die ersten sogenannten Pedelecs auf den markt kamen. Seither werden diese Fahrradatrappen immer weiter entwickelt, 900WH Akkus, Motoren mit 120Nm ... es hat mittlerweile wohl mehr was von Motorsport. Und es läuft nach und nach dem Fahrrad den Rang ab. Es werden mehr Mofas als Fahrräder verkauft. Säuselnd bevölkern diese Rentnerdrohnen mit Aussenspiegeln wie Abstandshaltern die Radwege. Im Wald tummeln sich die Poser an Orten die sie früher nur aus ner Tierdoku kannten, posen mit ihren Höhenmetern und vergessen dabei das der Motor den grössten teil für sie erledigt hat. Den Beweis dafür liefern sie selber, bezeichnen sie ein Fahrrad doch neuerdings als Bio-Bike weil es durch Muskelkraft bewegt wird. Im Umkehrschluss wird das Pedelec also wie angetrieben ? Das habt ihr richtig erkannt !

Aber es gibt sie noch, die Menschen die kein Bock auf das gesäusel eines Motors haben. Die selber machen wollen, ganz einfach aus eigener Kraft. Und nicht weil es vom Ehrgeiz zerfressene verbissene Leistungsfanatiker sind, sondern weil es einfach geil ist ! Es ist einfach viel geiler einen Berg aus eigener Kraft erklommen zu haben, wie schnell auch immer. Kein Motorgesäusel das stört, Akkuladestand scheissegal ( zumindest wenn man keine AXS hat 😅 ) einfach nur fahren, reines pures Fahrradfahren.

So kam es dann das die Herzdame schon seit Anfang des Jahres nur mehr wiederwillig auf ihr Pedelec steigen wollte. Es ging ihr einfach auf den Senkel. Zu schwer zu behäbig, ständig das Motorgeräusch und so wirklich was tun muss man ja auch nicht. Es hat sie gepackt, das Radfieber. Eine Krankheit die bei den meisten einen unheilbaren Verlauf nimmt. Hat man erstmal verstanden worum es geht und wie schön es sein kann einfach nur zu radeln verschlingt einen diese Krankheit mit Haut & Haaren. Angesteckt hat sie sich wohl dann vollends diesen Sonntag bei eine feinen Tour durch die hiesigen Wälder & Felder. Vorbei an zwei Seen, feinstes Wetterchen und 100% Naturerlebnis. Eigentlich war mein Rommelchen schon längst ausgemustert und stand fertig zum Verkauf in der Garage, nun wurde er wieder Gefechtsfertig gemacht. Anderer Sattel, Lenker bisschen höher so war es der Dame recht. Und das grinsen wurde mit jedem handgedengelten Kilometer breiter. Sogar eine Rampe wurde weggedrückt, wenn auch unter gebrauch der Kiemenatmung. Einfach herrlich so ein Sonntagsründchen mit der liebsten. Hat sich Wacker geschlagen für den ersten Ausflug seit Jahren so ganz ohne Unterstützung, das ist absolut ausbaufähig und wird in den kommenden Monaten und Jahren auch so gemacht. Chapeau Frau Hubi, bleib dran und willkommen zurück auf dem Bio-Bike Fahrrad !







08.09.2024

Simmerath Classics

Weiter geht's mit den Klassikern. Heute rund um Simmerath. Da gibts einige altbekannte Pfade, Panöma und herrlichste Wälder. Gestartet wieder recht früh um der Hitze zu entgehen, aber eigentlich starte ich auch so gerne früh. Von Einruhr musst ich dann erstmal an Höhe gewinnen.  Etwas einrollen und dann geht's satte 25ühm das Tiefenbachtal hinauf. Unten recht traurig, oben breit aber steil. Puh das war ein Brettchen. Es folgte eine widerliche Überführung nach Rollesbroich über Teer. Das fand ich trotz Asphaltallergie ganz ok. Dort angekommen suchte ich einen Top Secret Trail auf. Der ist so Top Secret das man ihn nur im Internetz findet und nirgends anders. Naja war dann ganz nett, zog sich durch den Nadelwald recht einfach hinab zur Kalltalsperre.





An dieser guckte ich dann mal was Rum und suchte den nächsten Trail auf. Laut Komoot ein S3 ... hui und das im feuchten mit den Galopperpellen. Aber entpuppte sich dann doch als Zahnloser Tiger. Schon komisch wie manche den Schwierigkeitsgrad von Trails beurteilen. Ich hab  selten erlebt das man sagen kann jou das passt, ich finde das ist oft übertrieben. Vielleicht auch extra, damit der ein oder andere behaupten kann er wäre S3 gefahren ...man weiss es nicht.



So wieder hinauf. Ein strammer Hügelchen muss man wegdrücken dann ist man am Jägerhaus. Und von dort rollte es sich ganz entspannt zum nächsten Highlight. Es folgt der allseits bekannt und beliebte Hasselbachgraben. Er ist der Hasselhoff unter den Trails. Überall beliebt weil er ein Stimmungsgarant ist. Das liegt an seinem seichten Gefälle und der tollen Länge. Satte 4km geht's über Würzelchen und Steinchen. Nie wirklich schwer daher auch so ein Volkstrail. Einz A ...immer noch der Gerät. 






Im Anschluss nahm ich nochmal Anlauf für die Struffelt Planken und die Dreiläger Serpentinen. Herrliche Kombo, da kam Freude auf. Nun gings an die Münsterwald Schleife. Hinterm Filterwerk hinauf bis zum Ravel und von diesem dann volle Granate über die Wurzelteppiche im Münsterwald. Herrlich. Aber nun ab nach Roetgen. Da hoch zum Schlebachgraben. Das ist das gleiche wie der Hasselbach nur kürzer. Aber nach 2km hat man dann auch Wurzeln satt. 






Einen widerlichen Anstieg später war ich schon in Lammersdorf und brauste an Paustenbach vorbei zum nächsten Highlight. Es geht auf den Westwall Wanderweg. Ein ca. 50cm Betonstreifen zieht über einige Kilometer zurück Richtung Simmerath. Für jeden der schonmal ein paar Kubik Beton von Hand gemacht hat ist es schier unvorstellbar was es für eine Plackerei gewesen sein muss dieses irrsinnige Bauwerk in die Botanik zu Zimmern. Um so demütiger wird man je mehr Zacken man hinter sich gelassen hat. Absoluter Wahnsinn.





Einmal wieder  in Simmerath geht's schnell rüber nach Huppenbroich. Da den Endurotrail runter und gleich wieder rauf nach Kesternich. Eine schön waldige Überführung später knatterte ich die Top Secret Trails nach Rurberg runter. Die waren teilweise den Brombeeren zum Opfer gefallen. Der Rest war dann schnell erledigt. Rüber zur Hannesauel, die zwei Serpentinen schwenkte ich zur Verwunderung zweier Mofastolperer flux weg und dann liess ich es am Ufer des Obersees ausrollen. 



Nach fast 70km und 1300hm wars dann auch genug  Für ein Vormittagsründchen recht Stramm.
Toll wars nochmal die ollen Trails abzuknattern. Top Wetter und kaum wen gesehen ...tippitoppi Touürschjah 👍🏻🤘🏻😎





02.09.2024

Binzenbach Classics

Für den heutigen Sonntag war wieder Tauwetter für Dicke angesagt. Daher musste es wieder ein early bird richten, erst recht weil es ein etwas grösseres Touürschja werden sollte. Also dmapfte ich um halb acht hinfort. Zunächst galt es 4 Hubbel zu überwinden denn ich wollte ein paar oldscool Trails bei Binzenbach begutachten. Denn da war ich schon ewig nicht mehr. Früher echte Highlights, heute "ganz nett" 😂


Also kraufte ich den ersten Hubbel rauf, runter gings auf einem Trailchen durch die Brombeeren. Mann ist das alles zugewachsen dieses Jahr. Das feucht warme lässt die grüne kacke aber auch spriessen. Hubbel 1 haken dran. Hubbel 2 geht bis auf den Stockert, von da erst schmal dann breit eine altbekannte Highspeed Variante runter. Unten kommt mir in einer rechtkurve auf linken ( also meiner ) Fahrbahn ein Mofaheini mit seiner Fahrradatrappe entgegen. Er kann sich glücklich schätzen, fährt der gewöhnliche Hubi immer auf Sicht. Wäre hier in Knallgaspilot unterwegs es hätte wahrscheinlich schon gerappelt. Fatal, denn der Knallfrosch hatte nichtmal ein Helm dabei.



Hubbel No. 3 geht bis zu den Nöthener Tannen, geschmeidige Steigung, kann man mal bisschen Gas geben. Runter gehts zuächst breit dann schmal und immer schmäler bis der dicke Hubi schliesslich wieder eine Fahrtspur in die Brombeeren hämmert. Kommt man sich vor wie son Eisbrecher...nur halt Brombeerbrecher, da wo Hubi lang fährt sich danach jedenfalls freie Fahrt 😂




Ein letzter Hubbel bis zum Decke Tönn, dieser jedoch zog sich etwas. Das Bodenbachtal hinauf sind es von Eicherscheid bis zum dicken T. gute 200hm. Also richtigen Gang rein und durchziehen. Herrlich frisch hier. Ab Dicken Tünnes kommt ein Trail den eigentlich fast jeder kennt. Es geht hinab in die Hasselsdell. Und das ohne Brombeeren diesmal. Dafür hat der Vollhonk von Förster etwa in der Mitte einen Wall auf geäst vor dem Weg aufgetürmt. Er mag uns Radler einfach nicht, alle Jahre wieder sone Aktion. s gibt jedoch schon eine Umleitung, Siehste lieber Förster du löst das Problem nicht, du verlagerst es nur 😂 





Ab hier gehts bis Binzenbach quasi nur noch bergab. Volle Bombe durch die Hasselsdell, hier hole ich mir ordentlich Fango ab, durch Wald und kurz hinter dem allseits bekannten Kapellchen gehts auf den Martinssteig. Das Internet überschlägt sich hier, es ist von einer Schlüsselstelle an der Bank die Rede, versierte Bike kommen unten an und fragen sich wo denn jetzt die Schlüsselstelle sein soll. Naja sei es so, er ist jedenfalls immer noch in gutem Zustand und Spass macht er auch.



Der nächste Kandidat war schon etwas abgelegener. Von Winnen windet sich ein Serpentinentrailchen hinunter. Um dort hin zu kommen gibts jetzt verschiedene Möglichkeiten, ich nahm glaub ich die steilste. Satte 35% hat der Hubbel der sich vorbei an den Dinos der Bogenschützen hier rauf windet. Nach 100m schaltete sich der grosse Kühlkreislauf zu, nochmal weitere 100m ann der ersten Biegung stand die Bombe kurz vor der Explosion und ich nahm mal ne kleine O2-Gedenkpause. Net schlecht der Gerät, meine Herren. Nach zwei weiteren kurzen fiesen Stichen war man dann aber oben und es ging an den Abfahrtsspass. Vorbei an Jupp an der Latt zieht man in einer Handvoll Kehren nach unten, unten relativ eng. Zur Verwunderung des einzigen Wanderers am heutigen Tage schaffte der dicke es auch noch alle drei zu fahren 😂



So an zwei der drei oldscool Trail haken dran, es folgt der letzte. Fieser Stich hinauf und es geht auf die Milchstrasse, bzw auf den Milchstrassenwanderweg gen Radioteleskop. Ganz nett und gepflegt, keine Brombeeren ... passt. Vorbei an der grossen Schüssel bahnte ich mir also wieder den Weg gen Heimat. Das ging im grossen Bogen über Gut Unterdick(t) und einen weiteren altbekannten Trail an der Steinbach. Der war vor paar Jahren vom Harvester zerpflückt worden, geht aber mittlerweile wieder erstaunlich gut. 



Der Rest war dann auch flux erledigt. Im munteren auf und ab durch Hardtwald, Billiger Wald und Schavener Heide nahm ich noch den ein oder anderen Trail mit. Mittlerweile auch wieder recht dampfig mit fast 30°C also schnell nach Hause an den Pool. So endete ein herrlich Touürschja nach satten 67km mit 1300hm. Es muss nicht immer das Trailmassakker sein, einfach Sonne, Wälder zwei Hände voll netten Trails das reicht doch schon. To be continued ......

21.08.2024

Wuzzele un Waggesse im Wolfsbusch

Es gab nochmal einen Nachschlag an Wuzzele un Waggesse. Für heute hatte ich mir ein lecker Ründchen im Wolfsbusch ausgeguckt. Da gibt es von offizieller Seite die sogenannte "MTB neue Wolfsbuschrunde Monteau". Ist als XC Runde mittlerer Schwierigkeit ausgeschrieben. Ich weiss manche kriegen Plaque wenn sie irgendwo was von XC lesen und hocken stattdessen mit Crogs am Campingtisch und saufen Dosenbier oder unterhalten sich mit anderen Batterielutschern über Akkureichweiten aber das was die Belgier hier anbieten ist schon aller Achtung wert ! Auf der Ostbelgien Seite findet man noch weitere Strecken die man so wohl in Deutschland nie sehen würde.

Um auf ein anständiges Pensum für eine Halbtagestour zu kommen hab ich hier und da noch ein paar kleiner "Hubischleifen" eingebaut so das am Ende auch ein lecker Ründchen bei rauskommt. So reiste ich also mit Albert im Gepäck nach Monteau an. Das war flux erledigt und so knatterten wir beide los.Erstmal zum warm werden ein wenig Ravel dann gehts aber auch schon hinauf. Schon bald wird es einspurig. Durch herrlichste Wälder bei angenehmen 22°C spielen wir beide im munteren auf und ab zwischen Ligneuvlle und Thirimont Trail-Ping-Pong. Mal Trail rauf, mal Trail runter, mal zart und seicht und mal richtig kribitzig mit Waggesse und Wuzzele durchsetzt. 

Das ganze wechselt sich mit herrlichen Wäldern oder offener Fläche mit tollem Ardennenpanöma ab. Eine Klasse Mischung alles in allem. Um Ondenval herum muss man auch mal ein wenig auf Teer, aber das stört nicht gross.Die Runde hält eigentlich alles parat was man so als "Allrounder" mag, knackige uphills, teilweise mit mehr als 20% und wurzeldurchsetzt, flowige Trails und auch knackige Trails. Am Schluss hält die Runde noch ein echtes Highlight bereit. Der Trail von DEM Stein ist mal allerfeinst. Leider viel zu schnell vorbei die Sause. Offiziell hat die Runde wohl um die 35km und 750hm, mit Hubischleifen war ich am Ende bei 46km und 1100hm. Da hat sich die Anreise wahrlich gelohnt, tolle Runde, geiles Wetter. Drei stunden feinste Beschäftigung