So,
es
ist mal wieder so weit. Auch das Jahr 2011 hat einen Vatertag. Und da
ich ja kein Vater bin ist mir das feiern auch verboten. Deswegen such
ich mir dann immer ne schöne MTB Strecke um mich selbst
dafür zu geißeln , mal mit, mal ohne Mitfahrer.
Dieses Jahr
halt mal ohne dafür habe ich mir nen laaangen
"Obaerahrcorss" rausgesucht. Soll
heissen von Blankenheim gehts durch die Hügel und
Wälder der oberen Ahreifel und dann nach Hause. Schon die
Anreise
nach Blankenheim
war ein Genuss. Ich quetschte mich diesmal schon um kurz nach Acht in
das grosse Dampfross was mich zusammen mit gefühlt 100 anderen
"Downhillcracks" nach Blankenheim brachte. Dort amüsierte ich
mich erst über die Geschichten eines älteren Herrn
der
schon Wahnsinnstouren mit 100km und mehr gemacht hatte. Auf die Frage
wieviel Höhenmeter denn dazwischen lagen zuckte er mit den
Schultern und meinte aber "Ja zwischen Blankenheim und
Holzmülheim da geht's aber mindestens 2km den Berg hoch !",
"Ah , ok ja das ist schon anstrengend stimmt !". Kurz darauf fing der
ganz normale Rentnerwahn an. Man muss ja auch schon
sein Bike in Kall anfangen rauszukramen wenn man in Blankenheim
aussteigen will. Leute, das ist ein Regionalexpress und nicht der ICE !
Nach
diesem ersten "Highlight" sattelte ich in Blankenheim mein Bike und
nahm gleich 50m vom Bahnhof weg den ersten Trail unter die Stollen.
Vorbei an einem Stück alte Römerstraße im
Busch Olbrück ging's am Sittert vorbei an der tollen
Hängebuche gefolgt vom einem feinen Trail den Schillertsberg
hinab. So richtig toll zum einrollen. Auf der anderen Ahrseite folgte
ich dann kurz dem Ahrtalwanderweg. Ein feiner Trail der sich entlang
des Hangs schlängelt. Über Reetz erreichte ich den
Freillinger See. Hier galt es ohne Anglerpiercing davon zu kommen, die
Jungs warfen hier ihre Lunten recht gefährlich nahe am Weg
aus. Darauf folgte das wohl gefährlichste Unterfangen meiner
Bikegeschichte. Zwischen Freilinger See und Lommersdorf muss man die
L115 queren. Wer das kennt weiss das diese Strasse die haupt
Einflugschneise zwischen Autobahn und Nürburgring ist. Von von
unten kommen se mit 160 geflogen von oben mit 180. Dazu liegt der
Kreuzungspunkt noch in einer langgezogenen Kurve. Also Ohren und Augen
weit auf und dann mit Druck auf dem Pedal rüber !
Nach
Lommersdorf wurds dann richtig schnuckelig. Herrliche Waldwege und
Pfade führten vorbei am Aremberg bis nach Antweiler an der
Ahr. Einfach ein tolles Stück, mit Bachquerungen und tollen
Waldabschnitten. Ab Antweiler gehts dann nicht minder schön
weiter. Eine herrlich angenehm zu fahrende aber laaange Steigung
führt hinauf nach Reifferscheid. Der Weg schlängelt
sich erst in mäßiger Steigung entlang des Limbachs
hinauf. Erst kurz vor Ende zeigt der Anstieg die zähne und
zieht auf Teer auf 18-20% Steigung an. Wirklich eine der tollsten
Auffahrten die ich kenne. Von Reiffersched führt der Weg
über einen Höhenzug immer parallel zur Landstrasse
via Winnerath bis zur Schuldter Hardt. Hier oben gab's dann
Panorama pur. Links der Aremberg und rechts Hoch Acht und die
Nürburg. Was für eine Aussicht. Am Ende des
Höhenzuges stürzte ich mich dann in die
Serpentinenabfahrt nach Schuld. Auch ein wirklich tolles
Pfädchen und die Serpentinen sind auch für technisch
nicht so versierte Biker recht einfach zu fahren. Darauf folgte dann
noch der feine Trail unterhalb der Schuldter Hardt. Ein ausgesetztes
Pfädchen das sich an den Hang schmiegt bis es einen
später hinterm Campingplatz ausspuckt.
Vorbei
am Bikertreff in Schuld schlug ich den Weg zur "Daubians
Mühle" ein. Der führte zunächst mitten durch
einen Steinbruch, später dann über einen schmalen
Wiesentrail und am Ende eine Treppe und zwei enge Ecken hinunter. Auch
fein ! Nach so viel Spass musst aber auch wieder ein wenig
quälerei her. Also ging's die nächsten 10km
nur noch
bergauf. Und das auch noch recht zäh. Das Brommersbachtal
hatte ich bis dato noch nicht befahren. Aber es wird sich als eins der
zähesten Drecksdinger die ich kenne in meinen Kopf einbrennen.
Vergleichbar mit dem Vischeltal findet man hier selbst nach langen
Trockenperioden immer noch Schlamm. Und zwar den ganzen Weg breit und
hoch. "Leck mich am A...., watt ene Zähe dröss !".
Aber ein wenig Zähne zusammen beißen gehört
dazu. Oben ist man dann in der Sasserather Heide. Von dort flugs
rüber zum Michelsberg und dort das Panorama und die Sonne
genossen. Nach ner Waffel und Getränk gings rüber zum
dicken Toni und dann volle Granate gen Tal nach Bad
Münstereifel. Unterwegs dann noch den Anker geworfen und nem
Bikerpärchen den Weg zur Steinbach erklärt. Die Dame
schien von der Aussage "Nur noch'n Kilometer oder zwei den Berg hier
hoch ..." nicht gerade begeistert.
Den
Rest spulte dann der Autopilot ab. Durchs schöne Schweiler Tal
ging's wenig später hinauf nach Eschweiler. Durch den
Golfplatz und dann Richtung Weiler. Am Herkelstein wollte ich dann noch
kurz die Aussicht in die Köln-Bonner Bucht genießen.
Doch was war das ? Rauchzeichen ? Indianer ? Nein, wie sich wenig
später rausstellte war es ein Brand. Sah auf jeden Fall heftig
aus von hier oben. Bei dem Gedanken an Feuer merkte ich dann wie warm
es hier oben ist und wieviel Durst ich eigentlich hatte. Also volles
Rohr den Mechernicher Busch runtergepflügt, durchs
schöne Tal bei Burgfey wieder hinauf und noch eben den
Pizzatrail zum Kommerner See runtergeschreddert. Kurz darauf
verschaffte ich meiner ausgetrockneten Kehle ausreichend
Kühlung
in Form einer Hopfenkaltschale aus der Süd-Eifel. Herrlich so
ein
Vatertag für
"Nicht-Väter !"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen