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02.06.2011

Vatertagstouürschje 2011 - Oberahrcross

So, es ist mal wieder so weit. Auch das Jahr 2011 hat einen Vatertag. Und da ich ja kein Vater bin ist mir das feiern auch verboten. Deswegen such ich mir dann immer ne schöne MTB Strecke um mich selbst dafür zu geißeln , mal mit, mal ohne Mitfahrer. Dieses Jahr halt mal ohne dafür habe ich mir nen laaangen "Obaerahrcorss" rausgesucht. Soll heissen von Blankenheim gehts durch die Hügel und Wälder der oberen Ahreifel und dann nach Hause. Schon die Anreise nach Blankenheim war ein Genuss. Ich quetschte mich diesmal schon um kurz nach Acht in das grosse Dampfross was mich zusammen mit gefühlt 100 anderen "Downhillcracks" nach Blankenheim brachte. Dort amüsierte ich mich erst über die Geschichten eines älteren Herrn der schon Wahnsinnstouren mit 100km und mehr gemacht hatte. Auf die Frage wieviel Höhenmeter denn dazwischen lagen zuckte er mit den Schultern und meinte aber "Ja zwischen Blankenheim und Holzmülheim da geht's aber mindestens 2km den Berg hoch !", "Ah , ok ja das ist schon anstrengend stimmt !". Kurz darauf fing der ganz normale Rentnerwahn an. Man muss ja auch schon sein Bike in Kall anfangen rauszukramen wenn man in Blankenheim aussteigen will. Leute, das ist ein Regionalexpress und nicht der ICE !




Nach diesem ersten "Highlight" sattelte ich in Blankenheim mein Bike und nahm gleich 50m vom Bahnhof weg den ersten Trail unter die Stollen. Vorbei an einem Stück alte Römerstraße im Busch Olbrück ging's am Sittert vorbei an der tollen Hängebuche gefolgt vom einem feinen Trail den Schillertsberg hinab. So richtig toll zum einrollen. Auf der anderen Ahrseite folgte ich dann kurz dem Ahrtalwanderweg. Ein feiner Trail der sich entlang des Hangs schlängelt. Über Reetz erreichte ich den Freillinger See. Hier galt es ohne Anglerpiercing davon zu kommen, die Jungs warfen hier ihre Lunten recht gefährlich nahe am Weg aus. Darauf folgte das wohl gefährlichste Unterfangen meiner Bikegeschichte. Zwischen Freilinger See und Lommersdorf muss man die L115 queren. Wer das kennt weiss das diese Strasse die haupt Einflugschneise zwischen Autobahn und Nürburgring ist. Von von unten kommen se mit 160 geflogen von oben mit 180. Dazu liegt der Kreuzungspunkt noch in einer langgezogenen Kurve. Also Ohren und Augen weit auf und dann mit Druck auf dem Pedal rüber !



Nach Lommersdorf wurds dann richtig schnuckelig. Herrliche Waldwege und Pfade führten vorbei am Aremberg bis nach Antweiler an der Ahr. Einfach ein tolles Stück, mit Bachquerungen und tollen Waldabschnitten. Ab Antweiler gehts dann nicht minder schön weiter. Eine herrlich angenehm zu fahrende aber laaange Steigung führt hinauf nach Reifferscheid. Der Weg schlängelt sich erst in mäßiger Steigung entlang des Limbachs hinauf. Erst kurz vor Ende zeigt der Anstieg die zähne und zieht auf Teer auf 18-20% Steigung an. Wirklich eine der tollsten Auffahrten die ich kenne. Von Reiffersched führt der Weg über einen Höhenzug immer parallel zur Landstrasse via Winnerath bis zur Schuldter Hardt. Hier oben gab's dann Panorama pur. Links der Aremberg und rechts Hoch Acht und die Nürburg. Was für eine Aussicht. Am Ende des Höhenzuges stürzte ich mich dann in die Serpentinenabfahrt nach Schuld. Auch ein wirklich tolles Pfädchen und die Serpentinen sind auch für technisch nicht so versierte Biker recht einfach zu fahren. Darauf folgte dann noch der feine Trail unterhalb der Schuldter Hardt. Ein ausgesetztes Pfädchen das sich an den Hang schmiegt bis es einen später hinterm Campingplatz ausspuckt.


   

Vorbei am Bikertreff in Schuld schlug ich den Weg zur "Daubians Mühle" ein. Der führte zunächst mitten durch einen Steinbruch, später dann über einen schmalen Wiesentrail und am Ende eine Treppe und zwei enge Ecken hinunter. Auch fein ! Nach so viel Spass musst aber auch wieder ein wenig quälerei her. Also ging's die nächsten 10km nur noch bergauf. Und das auch noch recht zäh. Das Brommersbachtal hatte ich bis dato noch nicht befahren. Aber es wird sich als eins der zähesten Drecksdinger die ich kenne in meinen Kopf einbrennen. Vergleichbar mit dem Vischeltal findet man hier selbst nach langen Trockenperioden immer noch Schlamm. Und zwar den ganzen Weg breit und hoch. "Leck mich am A...., watt ene Zähe dröss !". Aber ein wenig Zähne zusammen beißen gehört dazu. Oben ist man dann in der Sasserather Heide. Von dort flugs rüber zum Michelsberg und dort das Panorama und die Sonne genossen. Nach ner Waffel und Getränk gings rüber zum dicken Toni und dann volle Granate gen Tal nach Bad Münstereifel. Unterwegs dann noch den Anker geworfen und nem Bikerpärchen den Weg zur Steinbach erklärt. Die Dame schien von der Aussage "Nur noch'n Kilometer oder zwei den Berg hier hoch ..." nicht gerade begeistert.



Den Rest spulte dann der Autopilot ab. Durchs schöne Schweiler Tal ging's wenig später hinauf nach Eschweiler. Durch den Golfplatz und dann Richtung Weiler. Am Herkelstein wollte ich dann noch kurz die Aussicht in die Köln-Bonner Bucht genießen. Doch was war das ? Rauchzeichen ? Indianer ? Nein, wie sich wenig später rausstellte war es ein Brand. Sah auf jeden Fall heftig aus von hier oben. Bei dem Gedanken an Feuer merkte ich dann wie warm es hier oben ist und wieviel Durst ich eigentlich hatte. Also volles Rohr den Mechernicher Busch runtergepflügt, durchs schöne Tal bei Burgfey wieder hinauf und noch eben den Pizzatrail zum Kommerner See runtergeschreddert. Kurz darauf verschaffte ich meiner ausgetrockneten Kehle ausreichend Kühlung in Form einer Hopfenkaltschale aus der Süd-Eifel. Herrlich so ein Vatertag für "Nicht-Väter !"


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