Die Wolken hingen noch tief als ich das Haus am Samstag morgen verließ. "Hm, wird schon." dachte ich und sammelte erstmal die anderen Mitstreiter ein. Für meinen zweiten Marathon hatte ich mir den Vulkanbike in Daun ausgesucht. Es hatten sich bereits ein paar bekannte angemeldet, andere sollten noch hinzukommen. Zuerst sammelte ich Bikekumpane Holger "Bergziege" ein, leider konnte Fr.200Puls nich mit, wir hätten bestimmt die 220 geknackt ! Weiter gings ins Nachbardorf . Es schlossen sich Georg "Cappuccino-Tourer", Ute "Ich-fahr-mal-eben-unter-die-TOP10", Hans "Killerwade" und Klaus "Ich-mach- alles-platt" dem Tross an. Kurz vor der Autobahn sammelten wir noch Carsten "Michelsberg-bezwinger" ein. Der Convoy war komplett und wir schossen ab gen Daun. In Daun wurd erstmal ausgepackt, umgezogen, aufgepumpt, gefrühstückt, angemeldet, nach gemeldet, jeluurt, jeschwaad un mal die Lage gepeilt. Ups, schon nach neun jetzt aber schnell in den Startblock. Wir hatten uns alle bis einen für die Halbmarathon Distanz eingeschrieben. Carsten wollte für seinen ersten Marathon die kurze Distanz mal probiern. Holger, Georg und ich standen dann im 4. und letzten Block, die anderen zwei Blocks vor uns. Es dauerte dann doch noch eine ganze weile bis zum Start. Kalter Eifelwind ließ die Mitstreiter bibbern, manch einer hatte Gänsehaut wie 40er Schmirgel. Da zahlt sich doch mal wieder so ne kleine Killerplauze wie ich sie hab aus :)
Nach dem "Yeeeha"-Start ging's erstmal relativ locker los.Der Star der Veranstaltung, Bart Brentjes war mittlerweile schon eine Stunde frührer ins Rennen gegangen und wahrscheinlich schon fast rum. Meine Knochen waren kalt und mussten erstmal wieder gangbar gemacht werden. Nach ca. nem Kilometer fuhren wird dann über die rote Matte, ab hier wurde die Zeit genommen. Holger und ich machten trotzdem erstmal relativ locker weiter, die Keulen waren immer noch eingefroren. Hinter Rengen zwängten wir uns dann durch eine Unterführung die unter der Bundesstrasse durchführte. Links Beton, dann ein halber Meter zum fahren links Wasser. Kleines Abenteuer hier, möchte mal wissen wie der erste Block hier reingeflogen ist. Dann kamen erste 100hm zum warm werden. Oben wars schon etwas wärmer, aber immer noch lauwarm. Also das ganze nochmal. nach dem zweiten 100hm Hübbelchen bei Hörscheid war dann Betriebstemperatur erreicht, die Pulsuhr konnte abgelegt werden denn der Herzschlag war im Hals zu spüren.
Also nahmen wir langsam fahrt auf. Vor dem Schalkemehrener Maar wartete dann eine etwas längere Steigung und nochmal eine kurze Rampe auf Gras hinauf zur ersten Verpflegungsstation. Hier wurde erstmal das Blösje geleert, mussten wir beide schon seit dem Start pinkeln. Auf dem Zaun des Segelfluggeländes war dann auch lieblicher Weise kein Strom drauf sonst hätte man am Verpflegungsstand nochn paar Bratwürste verkaufen können. Nach ein wenig Verpflegung ging's dann weiter. Über wein wenig Trail, staubige Abfahrten und hier und da auch mal ein wenig kniffliges aber nie wirklich schwieriges Geläuf erreichten wir die Üdersdorfer Mühle. Holger und ich nahmen uns dann immer wieder vor etwas langsamer zu fahren um nicht schon frühzeitig zu ausgebrannt zu sein. Das klappte meistens immer so lange bis wieder irgendwer in Sichtweite kam. Vorbei an lustigen Cowboys mit Stubis am Hals gings über perfekt zu fahrende Wege an der Lieser entlang. Irgendwie hab ich das gemütlicher in Erinnerung.
Es folgte nach der überfahrt der Lieser eine kurze Rampe und dann eine längere doch recht zähe Steigung um Üdersdorf herum. Dann folgte aber auch zur Regeneration die zweite Verpflegungsstation und ne genauso lange Abfahrt zum Weiersbach, welcher durch ne Eigenbau-Brücke aus Alu-Gerüstbohlen überquert wurde. Nun wurds nochmal schmerzhaft. Es ging zunächst gemächlich dann jedoch steiler und steiler über ne Skipiste den Mäuseberg hinauf. Hier hatte Holger dann pech. Er musste absteigen da vor ihm eine Dame fast den Adler gemacht hätte. Er klagte aber auch schon seit geraumer zeit über schmerzen im Knie und schob erstmal ein wenig. Die Piste hier rauf war ganz schön zäh, links und rechts des Weges standen neben zahlreichen Zuschauern auch andere Biker deren Gesichter waren so rot und weiß wie das Trikot vom FC. Aber auch an mir nagte jetzt die Schwerkraft. Die Stengel die da die Kurbel betätigen sollten taten dies nur noch widerwillig so das ich am Gipfel des Mäusebergs ziemlich platt ankam. Da ich nicht wusste was jetzt noch so alles folgte beschloss ich erstmal wieder was Energie zuzuführen. Muss wohln lustiges Bild gewesen sein wie sich so mit einer Hand am Lenker und der anderen am Energieriegelchen den Singletrail am Dronketrum runtergezirkelt bin. War mir dann doch zu haarig, also stopfte ich dasTeil direkt komplett in die Schnauze was kurzeitigen Sauerstoffmangel zur folge hatte. Ejal, muss weitergehn. Ich lief dann auf langsamere Biker im Trail auf. Überholen war nicht und so eierte ich erstmal hinten dran. Holger lief dann auch wieder auf. Die folgende Abfahrt ließ ich dann die Bremse lange offen und überholte erstmal die Trailbremsen. Der Rest war dann doch easy-going. Es folgte ein Stück Maare-Mosel-Radweg. Kurz vorm langen Eugen überholte mich dann einer recht zügig, ich hing mich erstmal hinten rein. Aber da hinterherfahren nur Asi ist, zog ich vorbei und wir machten nen Zug auf dem sich dann noch zwei weitere Sportskameraden anschlossen. War schon lustig das Teil mal mit 40 Klamotten in Richtung Daun zu fahren.
Hinterm Bahnhof ging's dann über die Lieser und nochmal eine letzte Steigung hinauf zum Forum. Hier traten dann alle nochmal kräftig an um dann mit Zweehundort-Buls ins Ziel zu rollen. Holger war dann auch kurz hintermir im Ziel, er hatte zwar meinen Zug auf dem Radweg noch gesehn, kam aber alleine nicht mehr ran. Ute, Hans und Klaus waren bereits im Ziel, Georg kam dann eine halbe Stunde später an, der hatte wahrscheinlich unterwegs noch gegrillt :) Carsten war auch ziemlich gleichzeitig mit uns am Ziel, er hatte sich auf dem ShrotTrack rischtisch ausgetobt, schätze er ist jetzt auch MTB verseucht. Respekt auch an Ute die unter die TOP 20 der Frauenklasse und in ihrer Alters-Klasse sogar unter die TOP 10 fuhr und an Klaus der gut 20min vor mir im Ziel war und den 8. Platz seiner Altersklasse holte. Nimmersatt Hans fuhr abends noch die RWE-Bikenight mit, der war noch scharf aufn Cowboyhut. Villeicht hätte er mal die Jungs mit den Stubis an der Lieser fragen sollen.
Tolles Event ! Das gute Wetter war schon die halbe Miete. Dadurch war die komplette Strecke bestens zu fahren und bot immer guten Grip. Die Streckenführung war sehr flüssig zu fahren, es waren zwar Rampen dabei die waren aber gut anzufahren und nicht als Ü-Ei versteckt. Verpflegungsstände waren auch ausreichend ausgestattet und auch der Startmodus mit den Blockstarts in 5 Minutenabständen fand ich angenehm. Dadurch war die Strecke nie wirklich vollwas auch wieder dem vorankommen zu gute kam. Allerdings muss man auch sagen das man schon ein paar Euronen an Startgeld hinlegt. Ist halt doch ein ziemlich großer Aufwand, der aber auch anders bei knapp 1500 Startern wahrscheinlich nicht anders zu handeln ist. Dank an die Mitfahrer, es war mir ein Fest !
Distanz: 60 km
Höhe: 1300 hm
Max. Steigung: ca. 19 %
Zeit: 03:05:02
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