Samstag morgen, acht-dreissig. Wetter ok, Rädchen im Kofferraum los geht der Kötertransort. Eineinhalb Stunden später stehe ich auf einem Campingplatz an der deutsch-luxemburgischen Grenze. Schnippi, Martin und Eddy halten dort ein Bikewochenende ab, da lass ich mich doch nicht zweimal bitten ! Zu unseren Köpfen ( wir befinden uns im Tal ) liegt ein Bikemekka für Trailsüchtige wie uns. Und was soll man sagen, gleich hinterm Campingplatz ein paar Meter aus dem Ort raus gehts das auch schon los.
Doch ohne Fleiß kein Preis, Gabel absenken und erstmal hinauf, es wurde steil ! Eigentlich wie fast alles hier was man rauf fährt, selten was seicht ansteigendes dabei. Aber schöhööön. Oben dann weitere Pfädchen. Ein wenig hinauf, ein wenig hinab so schlängeln sie sich daher. Vier mal "Flupp" schnell über eine Strasse gehuscht und schon geht's weiter, diesmal steil hinab, mit Anspruch zu einem kleinen Bächlein, herrlich hier !
Entlang der Sauer folgen wir weiteren Trailschmankerln, nur halt eben 200hm weiter oben im Felsenhang. Perekopp und Rammeley sind den Kennern nicht unbekannt, wobei rammelnde hatte ich keine entdeckt ! So ziehen wir uns einen Pfad nach dem andern durch. Bis wir später in Grundhoff ausgespuckt werden. Hier hatte ich noch eine perverse Steigung im Gedächtnis hinauf nach Berdorf, sie liess mich damals meinen Körper verlassen ! Diesmal kamen wir zum Glück von oben. Nichts desto trotz, wir waren unten ... und was macht man dagegen ? Röschtööösch ! Hinauf dämmeln. Dies geschah diesmal ausnahmsweise seicht über eine alte Bahnlinie ... hatte der Guide etwa erbarmen der alte Zigeuner ?
Das hinauf fand dann in Beaufort sein Ende, dort machten wir erstmal am Schloss ein Riegelpäusschen. In der Sonne beäugten wir die Ruine und sinierten über Renovierungsmaßnahmen. Bisschen was am Dach gemacht und Fenster rein, das Ding wäre wie neu, so die Meinungen. Nachdem die Kohlehydrate wieder gebunkert waren ging's weiter. Und wie ! Eine fantastische Schlucht ratterten wir hinunter. Das Hallerbach-Tal ist ein echtes Schmankerl. Absätze, Brückelchen, Felspassagen, verwinkelt und mal offen ... saugeil ! An dessen Ende ein herrlicher Blick auf's Chateau Grundhoff. Echt super ! So nu waren wir schon wieder im Tal, also naufi ! Erst relativ seicht dann kamen die üblichen Rampen die ein Ende erst am Felsenlabyrinth Berdorf fanden. Fantastische Felsformation hier.
Von dort aus bahnten wir uns den Weg nach Berdorf. Nach wenigen Metern jedoch wurden wir in einer Senke zu einem Zwischenstopp genötigt. Was war passiert ? Beim durchfedern in der Senke hatte sich mein Schlatzug incl. Außenhülle in der Kurbel verfangen mit dem Resultat das dieser "Ussjefrans rumjebömmelt hätt". Zuallerdem war unz Schnipp genötigt durch meinen abrupten Stopp inne Kurbel zu hauen mit dem zweiten Resultat das dessen Kette unter der unbändigen Schenkelkraft den Dienst quittierte. Also ersma Ruhe bewahren, Kette flicken und versuchen dem Schaltwerk irgendwie zu fixieren. Däh Maddin, der Fuchs, graste die umliegen Komposthaufen ab und fand darin einen super erhalteten Schnürsenkel. Dieser wurde so um das Schaltwerk gefrickelt das dieses den zweiten Gang fix ansteuerte. Vorne war schalten ja noch möglich also wurde der Rest der Tour mit 3 Gang Schaltung absolviert ! Perfekt !
Durch Berndorf vorbei am Amphitheater ging's durch eine weitere fantastische Schlucht. Brücke an Brücke, Trail an Trail. Super ! Ausgespuckt hat uns dieser Traumpfad wieder am Perekopp. Auf der andern Seite ging das Trailmassakker weiter. Steil hinauf ... uff ganz schön deftig mit 3 Gangschaltung ! Aber nutzt ja nix, Abbrechen ist keine Option ! Das Trailgemetzel ging weiter und weiter bis hinunter nach Weilerbach. Hier zündeten wir die 2.Stufe. Über eine Brücke und einen Radweg mit Löchern so groß das ganze Guides darin verschwinden konnten ging's na ... ? Hinauf ! Und hinauf und hinauf .... "Puh, moss me janz schön trödde he !" Bei Ferschweiler fing der Rausch dann wieder an: über Schweinställe und Felsenweiher, Pfad an Pfad. Hier und da ein deftig Rämpchen und schon befanden wir uns an dem herrlichen Aussichtspunkt Liborius Kapelle. Das Ende der Tour nahte.
Doch nicht ohne einen letzten Trail bzw. ein letztes Treppenmassakker ! Über zahlreiche Stufen und einen herrlichen Wiesenpfad fanden wir den Weg hinunter nach Echternach wo wir zielstrebig wieder das Gelage auf dem Campingplatz ansteuerten. Das erste "Bitburjer Null Null" hat glaub ich gar nicht den Magen erreicht so zischte das im Hals weg. Herrlich ! Bei Sonnenschein, Grillwurst und Bier liessen wir diese Kracher Tour dann direkt am Sauerufer ausklingen. Perfekt, wenn auch die Schenkel ordentlich gebrannt haben.
Spruch des Tages: "Passen sie auf, da vorne ist alles voller Löcher !"
Erkenntnis des Tages: "1x11 wird überbewertet, 3x1 heisst der neue Trend !"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen