Heuer war ich wiedermal auf Urlaub im Urlaub. Es ging nach Bernkastel, dort hatte ich von einer
DIMB zertifizierten MTB Strecke gehört (
Zwei Schanzentour ) die nun ausgeschildert ist und im Oktober offiziell eröffnet wird. Grund das Teil mal zu testen. Ausgeschrieben ist sie als "schwierige" Tour mit Anspruch an Kondition und Fahrtechnik. Genau das richtige für den heutigen Tag. Auf dem Weg an die Mosel prasselte jedoch zunächst ordentlich Nass auf's Autodach. Je näher ich aber der Mosel kam um so weniger wurde jedoch das feuchte Nass, bis es sich in Wittlich schliesslich ganz verzogen hatte. Mit 15°C und leichter Wolkendecke also beste Vorraussetzungen am Start in Bernkastel. Die Parksituation dort ist, sagen wir mal "suboptimal", da die meisten Parkplätze gebührenpflichtig sind. Und man bei ner MTB Tour mal schnell 3-4 Std. weg hat schloss ich mich den Parkern auf der Bundesstrasse an, daswar wenigstens umsonst.
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Unten fährt das Böötchen, oben der Hubi ! |
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Moselpanorama |
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Päusschen an Maria Zills |
Aber nun zur Tour: Es geht mal gleich sportlich los, von Bernkastel geht's auf Teer zunächst stetig bergan durch schöne Weinberge mit grandioser Sicht auf die Mosel. So langsam weicht der Weinberg dem Ginster und der Teer wird gegen Schotter getauscht. Dann wird Ginster gegen Wald und Schotter gegen loses Geröll getauscht, immer noch stetig bergan. Am Ende zeigt der erste Anstieg dann nochmal ein wenig die Zähne, ein kleines steiles Rämpchen kündigt das Ende an. Oben ist man dann auf "Maria Zills" 400m ü.N.N. und hat einen fantastischen Blick auf die Mosel. Es sind aber erst 4km geschafft also schön weiter dämmeln und nich rumträumen,Hubertchen !
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Trailspass am Ameisenpfad |
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Da kommt der Hubi |
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Auch das gehört dazu ! |
Es geht weiter durch Pferdewiesen und vorbei an ein paar Baustellen des "
Hochmoselübergangs". Der soll entlang der Mosel für schnelleres Vorankommen sorgen, wie man munkelt wohl ein weiteres Millionengrab ! Hoffentlich bleiben die bisher gebauten Betonbauwerke keine "Soda"-Brücke wie die bei Euskirchen. Ich näherte mich dem ersten echten Highlight der Tour. Dem songenannten Ameisenpfad. Der zieht sich in etlichen Kehren hinunter nach Traben-Trabach bzw. Bad Wildstein. Genau das richtige für einen "Spitzkehrenfetischist" wie mich. Astrein der Pfad, schön flowig und alles fahrbar ! Da springen die Glückshormone Seilchen ! Unten war ich dann wie gesagt in der Nähe von Bald Wildstein, einem kleinen verträumten Ort am Kautenbach. Da ich im Pfad einiges runtergebrezelt war ahnte ich böses. Und meine Ahnung sollte sich bewarheiten. Es ging in einen Anstieg der Kategorie "Psycho" oder auch "Riesensauerei". Der Weg zog sich und zog sich, relativ breite Piste, Untergrund = Kaugummi und ordentlich steil. Was für stramme Waden also. Aber durch herrlich verträumten Wald als kleine Entschädigung. Ich schleppte mich auf dem Rentnerblatt hinauf, die Gartenarbeit der letzten Tage/Wochen forderte Tribut !
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Betonbauwerk des Hochmoselübergangs. Rundballenlagerhalle "Deluxe" |
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Am Kaiserstuhl |
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Und wieder hinauf |
Doch irgendwann, so nach gefühlt mehreren Stunden, hatte ich's geschafft ich war wieder oben Bis hier hin hatte ich gut 10km und satte 600hm auf dem Zeigegerät. Uff, das ist schon fast "Alpin" ! Also die Beschreibung "für Fortgeschrittene" kommt bis hier hin voll gerecht, bergan wie bergab. Hochmotiviert ging's an die nächste Abfahrt. Was für ein feines Pfädchen ! Kleinere Sprünge, Anlieger und herrlich geschmweidig zu fahren. Sehr fein ! Das Ende kam viel zu schnell, das hat man davon wenn man da so runterbügelt. Vom Kallenfels aus ging's dann mal ein wenig flach daher bis zum Kasierstuhl, von da ab wieder seicht aber stetig bergan. Immer wieder kam man an feinen Aussichtspunkten vorbei. Hinauf und hinauf bis auf den
Olymp ! Nein, ich hab mich nicht verfahren und bin nicht in Griechenland sondern hier gibt's auch nen Hubbel der so heisst. Da war ich schon mitte Köters beim Eifelcross 2013 von daher nicht ganz so unbekannt. Kurz vorm Gipfel ein schönes Pfädchen und herrliches Moselpanorama, oben denn erstmal ein paar Körner nachwerfen. Auf schlappen 20km hatte ich bereits mehr als 800hm gesammelt, beachtlich für Mittelgebirge !
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Immer wieder Aussichten die zum träumen einladen |
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Auffahrt zum Olymp |
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An der Wilhelmshöhe |
So, nu aber hinab und zwar mit schmackes ! Diesmal ohne Fotostop weil einfach zu schön. Ein paar Kehren und dann kurze knackige Steilpassage und weiter ging's geschmeidig bis zum Parkplatz an der Burg Landshut. Sehr schön ! Nu ging's wieder hinauf zur "Wilhelmshöhe", mal schmales Pfädchen mal breiterer Weg, mal schnöder Forstweg mal Kaugummi. Später ging's dann wieder über breitere Wege hinab zur Andeler Schutz bzw. Grillhütte. Zwar diesmal "trailfrei" aber nicht minder schön. An der Schützhütte warf ich mich ins nächste feine Pfädchen. Einstieg über eine kernige Treppe dann in ein paar Kehren hinab. Das machts Spass ! Dann kam das große Finale. Doch zunächst nochmal ein wenig hinauf, die 1000hm waren schon lange geknackt. Wieder bis fast zur Wilhelmshöhe hinauf, dann jedoch links ab in ein sehr feinen Pfad zur Anna Kapelle. ziemlich mittig ne Linkskehre der Kategorie "knifflig". Gott sei Dank, links ist meine Schokoladenseite:)
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Trail zur Anna-Kapelle |
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Herrlich das Pfädchen |
Aber der Kapelle geht's geschmeidig weiter, ein weiteres Serpentinenpfädchen führt mich bis fast hinab zur Mosel. Sehr fein ! Nochmal läppische 10hm hinauf dann liess sich's gemütlich bis Bernkastel ausrollen. Dort war die Hölle los. Ein echter Kulturschock. Hatte man zuvor 3 Std kaum jemanden getroffen fielen hier Horden von Silberlocken in die örtlichen Cafes ein. Grosses Sightseeing wurde also verschoben und ich rollte in geduckter Haltung von dannen zurück zum Auto. So endete eine sehr feine Tour.
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Sunny side of life |
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Liebliche Mosella |
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Silberlocken Epizentrum Bernkastel |
Fazit zur Tour: Leider Geil ! Die Beschreibung "schwer" oder "für Fortgeschrittene" oder wie's man auch immer bezeichnen will, kommt voll hin ! Am Ende standen 32km und 1200hm auf dem Zeigegerät. Genau mein Geschmack, knackig bergauf und über schöne anspruchsvolle Trails hinab. Das haben die in Bernkastel wirlich super hinbekommen. Normal bin ich immer ein wenig skeptisch gegenüber "offiziell" ausgewiesenen MTB-Strecken, meist gehen diese über schnöde breite Wege ( siehe Bad Münstereifel ) aber hier hat man ein wunderbares Beispiel das es nicht immer so sein muss und das sich wünsche von MTBler und anderen "Waldnutzern" durchaus unter einen Hut bringen lassen. In diesem Sinne "Hut ab" und "Daumen hoch" für dieses Ründschjen !
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