Sonnenschein
pur sagte der Wetterbericht für den heurigen Sonntag vorraus.
Also nix wie rauf aufs Bike und die Wälder unsicher machen.
Zuvor nochn feinen track zusammengestellt und die Bikekumpenen
zusammengetromelt so lässt sichs Sonntags aushalten. Das
liebliche Kalltal sollte das Ziel sein, mit von der Partie Bikekumpane
Udo. Alle andern wollten wirgendwie nicht aktiviert werden, naja man
kann halt keinen zu seinem Glück zwingen. Das Kalltal zieht
sich entlang des gleichnamigen Flusses hinauf bis zur Kalltalsperre. Im
zweiten Weltkrieg wütete hier eine erbarmungslose Schlacht. Im
gesamten Hürtgenwald verloren die US-Truppen weit mehr als
20.000 Soldaten. Noch heute Zeugen zahlreiche Bunker,
Soldatengräber und Schützengräben von den
damaligen Geschehnissen. Auch dies wollt ich mir dann mal unterwegs
genauer ansehen.
Los
gings dann in Nideggen Brück am Bahnhof. Keine 500 Meter
weiter befanden wir uns schon im ersten Trail der Tour der uns dann
nach Zerkall brachte. Dort bogen wir dann ins Kalltal ein um die feinen
Pfädchen entlang des flusses unter die Stollen zu nehmen. Die
vorangegangenen Nacht sorgte dabei noch für gefrorene
Böden und geschmeidige 3°C im Schatten. Stetig ein
wenig bergan gabs vor der Mestrenger Mühle ein erstes kleines
"Knippchen" vors Vorderrad. Vor der Mühle standen wir erstmal
wie die Ochsen vorm berge. Alles zu und die geplante Durchfahrt war
durch ein Holztor verspeerrt. Wir wurschtelten uns dann aber doch
irgendwie auf die andere Seite der Mühle durch und folgten
weiter Zielstrebig der Kall. In Simonskall dann eine weitere
feine Steigung auf die wieder ein flüssig zu
fahrendes Stück bis zur Kallbachbrücke folgte. Leicht
aber stetig Ansteigen zogen wir dann die Schotterpiste zur
Kalltalsperre hinauf. Dort angekommen durchkreuzten wir die
Kaiserfelsen um wenig später hinauf nach Rollesbroich zu
dämmeln. Die steinerne Rinne hinunter zur Talsperre war unser
Ziel. Um einen Schieferbruch herum über zwei kurze knackige
Anstiege erreichten wir diese dann auch. Udo nahm kurz eine Bodenprobe
und schon waren wir wieder unten. Die Senke am Ende des Trails war aber
auch fies !Über den Staudamm gings dann erstmal eine weile bergauf. Eine breite Schotterpiste führt hinauf in den Vossenacker Wald. Vor dem Forsthaus Jägerhaus zweigte die Route dann rechts ab. Durch herrliche Waldabschnitte genossen wir die Sonne und die klare Luft. Vorbei an einigen Soldatengräbern machten wir dann in einer Biegeung halt. Hier sollte sich irgendwo noch eine alte Bunkerstellung befinden. Ein kleines Pfädchen verriet dann die lage des Bauwerks. Nach ein wenig Kletterei sahen wir uns den Betonguß an. Schon heftig was die hier alles in die Hänge gebaut haben. Kaum vorzustellen was hier vor gut 66 Jahren abgegangen ist. Weiter gings dann auf einem Höhenweg immer die Sonne im Nacken. Eine feine Rinne brachte uns dann wieder nach Simonskall. "Hm, rüsch dat jod !", die Mttagsküche diverser Touristenfallen hatten die Töpfe angeworfen. Bloss weg hier bevor wir der Völlerei verfallen. Nochmal ein wenig hinauf und über Hammerley und Teufelsley, übrigends imposanter Felsen, erreichten wir wieder die Mestrenger Mühle. Hier quetschten wir uns wieder durch und buchsierten uns auf der rechten Flussseite wieder hinauf zur Siedlung.
Dort testeten wir dann eine alte Panzerkette als Bodenbelag. Die hatten die GI's damals wohl vergessen. Da hatte der gute alte Sherman wohll "plattjefahre". Auch heute findet man halt immer noch diverse Reste aus dem zweiten Weltkrieg. Nachdem wir die Panzerbereifung ausgiebigst getestet und beäugt hatten fuhren wir in Richtung Kumbach von dannen. "Hier muss der sch... Weg doch irgendwo sein" standen wir wenig später am Hang. "Aaah" da isser ja. Ein Uraltes Pfädchen schlängelte sich hinunter zum Bach. Dank OSM findet man heutzutage auch die ältesten Wege. Muss halt nur mal irgendwann wer eintragen. Kurze Zeit später wurden wir dann Zeuge des gegenteils. Hier hatte wer einen Weg eingezeichnet den es quasi nicht mal mehr ansatzweise gab. Also schoben wir die Bikes 50hm per Fussbetrieb den hang hinauf. Oben kurz durchgeschnauft und weiter gings.
Bei Zweifallshamer führte wieder ein feines Pfädchen hinunter zur Landstrasse. Dort galt dann volle Deckung. Nicht nach hinten schauen und reintreten. Aus Motorradzeiten ist mir noch bestens bekannt das hier die Mopeds eher tief fliegen. Wir bogen dann schnellstmöglich in den Schmugglerpfad ein.. Der spuckte uns wieder an der Kall aus. "Janz schön warm" gings mir dann wenig später beim letzten Anstieg hinauf nach Bergstein durch den Kopf. Das Dorf hat den Namen redlich verdient, ging ganz schön zäh ganz schön lange hinauf. Oben angekommen steuerten wir den Burgberg an. Um diesen herum führte ein lieblicher Trail mit tollen Fernblicken. Darauf folgte ein noch besseres Stück Pfädchen. Ein toller Trail führte wieder hinunter nach Zerkall. "Fein !". Zurück nach Brück gings dann über den altbekannten Trail entlang der Rur. Geschafft aber glücklich packten wir die Bikes ein und fuhren wieder gen Heimt. Wiedermal ne sehr schöne Tour bei Top Frühjahrswetter.
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