Zu Hause ist es doch am schönsten 😅
Heimbach ist nicht ganz zu Hause, zähle es aber doch noch zu den Hometrails weil ich es auch von zu Hause aus mit dem Rad ansteuern kann. Heute jedoch reiste ich mit meinem 3-Zylinder an. Die Affenhitze verlangt nach ungewöhnlichen Maßnahmen. Entgegen meiner Gewohnheit früh morgens zu starten, stieg ich diesmal erst gegen fünf in den Ring. Tendenziell fällt dann die Temperatur wieder. Muckelige 31°C hatte es als ich das Bike dann aufsattelte.
Auf dem Plan stand die Achtfaltigkeit der Trails um Heimbach. Zunächst steuerte ich die Trails am Rursee an. Über den Wildnistrail gehts rauf nach Scheidbaum. Das Röhren der Mopeds nervt ein wenig, komisch früher war ich selber son Knattertoni 😅 Bei der Pinkelpause zieht einer mit Trekkingbike, langer Hose und langem Shirt an mit vorbei, schon komisch wie sich manche so selber geisseln. Wenig später überhole ich ihn wieder, wahrscheinlich hat die Zylinderkopfdichtung bei Ihm durchgeblasen.
Es geht in den ersten Trail. Von der Simonsley gehts hinunter zum Rursee. Fluffig gehts durch die Kehren, lange nicht mehr Heckgewedelt, muss man sich wieder eingrooven. Wenig später bluten schon die Unterarme, ja so ist das, als Mountaibiker rennst du den ganzen Somemr mit zerkratzten Unterarmen rum. Die engen Kehren ganz unten gingen ganz gut, so schnell verlernt man Radfahren halt nicht. Vorbei an Eschauel gehts wieder hoch.
Hier sist einiges los, die Leute die den ganzen Tag am Strand gebraten haben machen sich auf den Heimweg. Im Anstieg nach Schmidt überholt mich ein Mofaheini. Grinst mich an und sagt "Ich bin heute nicht so sportlich unterwegs" Ich antworte:"Ohne dein Mofa wärst du hier heute gar nicht unterwegs" und grinse zurück. Fand er nicht lustig .... immer das gleiche, verstehen halt kein Spass die Mofaheinis 😂
So nächste Traileskarpade steht an. Von der Hubertushöhe knatter ich den gerade steilen Trail hinab. Im 2ten Abschnitt eine weitere Kuriosität. Ich bin zu schnell für das Pärchen das sich der freien Liebe hingibt. Er versucht noch hektisch die Hose hochzuziehen, ich brate vorbei mit den Worten "Zu spät, mach einfach weiter Junge" ... sowas erlebst auch nicht alle Tage !
Es geht hinüber zum nächsten steilen Kamerad. Der tuts aber richtig. Vom Buschhof gehts erst gemächlich dann bächtig hinab. Gute 40% Gefälle dürfte der haben. Auf dem losen Schiefer schon eine Aufgabe. Aber mit dem Nobby Nic am Hinterrad kein Thema 😅 Am Uferweg dann auch einiges los. Badelatschen Slalom ist angesagt. Über die Staumauer, vorbei am toten Wald gehts in den Trail am Steinbach. Ich rechne wieder mit blutigen Unterarmen, der ist immer ziemlich zugewuchert unten. Ging aber, hier scheint jemand frei zu schneiden, sehr schön, das erlebt man nur noch ganz selten.
So zurück in Heimbach machte ich mich hinauf zur Aussicht Luna. Oben wieder sone Kuriosität. Ne Familie aus den Niederlanden kommt oben an, die Tochter kreidebleich und wankte daher. Hatte wohl Kreislauf. Ich spendierte ne Runde Gumibärchen, das Allheilmittel für akute Notfälle. Ging direkt besser, Zucker bringts halt. Es konnte also weiter gehen. Erstmal den stolperflowtrail links rum. Erste links wie immer verkackt, im fünften Anlauf so halb. Scheiss drauf, dämliche Kurve 😅 Rest einfach ein Träumchen, schön ausgesetzt, enge Ecken, Poserfelsen, einfach herrlich. Also selbiges nochmal hinauf und dann Treppentrail rechts rum. Der ging runter wie Öl, fährt man erst die Linksvariante kommt einem das rechts rum vor wie ein Anfängertrail. Nein im Ernst es ist einfach herrlich hier im Abendrot runter zu rollen. Treppenstufen ohne Ende, Kehre an Kehre so tunnelt man sich hier runter. Genial.
So dann wärs noch anderthalb Trails übrig. Erstmal den Uferweg am Staubecken bearbeiten. Da steht am EIngang ein Schild "Biken hier besonders schön". Um die Uhrzeit ist hier eh nix los, ein weiteres Pärchen beim Schmusen gestört sont nix ausser Fischgeblubber und Entengequake. Aber ein nettes Pfädchen ist es schon. Dann strampel ich die letzten Höhenmeter des Tages hinauf zum Meuchelberg. Erst ein Rämpchen, dann ein bisschen Panoramaweg dann nochmal ein Rämpchen und schon bin ich oben. Abendstimmung hier oben Extraklasse. Golden liegt der Rursee da, absolute Stille. Die Ausflugsgäste und Wanderer laben sich an den Trögen der umliegenden Restaurants, die Moppedfahrer fröhnen der Mantaplatte, der gemeine Camper schiebt seine Crogs untern Campingtisch und reisst sich noch ne Blechbüchse Aldis Rache auf. Währendessen nehme ich den letzten Trail des Tages. Volle brause gehts durch Hecke und Gebälk bis zurück nach Heimbach. Da hats doch tatsächlich sogar die Steckachse gelockert, was ein Geballer.
So endet ein feines Krachertje an einem herrlichen Sommerabend. Abendstund hat auch Gold im Mund. Einfach Herrlich, nicht mehr nicht weniger. 35km/1100hm