Es
ist schon einige Jahre, ja fast Jarzehnte her. Es war wiedermal ein
kalter Februartag und es war Karneval ! Ich befand mich im
Kindergartenalter und es stand die hippe Kindergarten-Karnevalsparty
an. Einzigstes Poblem: ich sollte ein Zwergenkostüm anziehen
und
das wollte ich partou nicht tun. Also wurde ich unter eine rote
Zwergenmütze, ein grünes Zwergen-Regencape und in
eine rote
Zwergen-Strumpfhose gequetscht und zum Karneval gezwungen. Das hatte
dann zur Folge das ich seither unter einer schweren "Karnevalsphobie"
leide. Wenn ich kostümierte Leute sehe kreist in meinem Kopf
nur
eine Frage:"Alles Takko oder was ?" Karnevalslieder rufen Brechreiz
hervor und besoffene Jecken die einem um den Hals fallen bewegen sich
auf schmalem Grat zwischen Leben und Tod ! Und da in heimatlichen
Gefilden auch deftig gefeiert wird bleibt uns Hubert nix anderes als
die Flucht vor der Jecken-Invasion anzutreten. So stellte ich mir auch
dieses Jahr wiedermal ein Alternativprogramm für das
Wochenende
zusammen. Für den Karnevalssonntag stellte ich mir ein
schönes Ründchen an der oberen Ahr zusammen und
für
Rosenmontag aktivierte ich noch zwei Leidensgenossen um eine Runde am
Kermeter zu drehen.
Die
Sonntagsflucht
So packte ich dann Sonntagmorgen das Bike in den Kofferaum um dem
Jecken-Jedöns zu entfliehen. Los gings dann ab Kreuzberg.
Zunächst ein wenig hinauf Richtung Hengstberg um dann einen
Trail
zum Pützfelder Kapellchen abzusurfen. Das war schonmal fein !
Weiter durch Pützfeld den Auschsbachberg hinauf und ab der
Sylvesterhütte einem Trail über den
Mühlenberg gefolgt.
Auch lecker ! In Ahrbrück dann wieder hinauf, diesmal etwas
länger.Gute 300hm musste ich mich hinaufkurbeln um zur
Teufelsley
zu gelangen. Oben musst ich dann mal kurz durchschnaufen. "Alta
Schwede, dat ös jo wie en de Alepe he !", dacht ich und nen
Blick
auf den Zeiger offerierte auch wieso: hatt ich doch auf den letzten
13km gute 650hm platt gemacht ! Das war echt schon fast Alpenniveau.
Naja mal sehn was da noch so kommt. Erstmal gings
unspektakulär weiter. Durch die Wälder gings dann
Trailfrei
hinunter nach Dümpelfeld.
Von dort nahm ich bequemerweise mal den Radweg nach Insul um dort
hinauf zur Freilichtbühne nach Schuld zu kurbeln. Von dort
steuerte ich dann zielstrebig die feinen Trails hinunter nach Schuld
an.
Hm wirklich Klasse die Serpentinchen lassen sich allesamt wunderbar
fahren. Danach wieder ein wenig hinauf und den nächsten Trail
unter die Stollen genommen. Diese schmiegte sich an den Steilhang der
Schulder Hardt. Also schön aufpassen, Sattel runter un
"Jöh".
Adrenalingeschwängert spuckte mich das Teil dann nach nem
Kilometer wieder aus. Wow, Hammergerät ! Wirklich
schön zu
fahren. Dann ging's auf die andere Hangseite von Schuld. Unterhalb der
Branderhardt wartete dann wieder ein Trail der Kategorie "Alpin". Der
zwang mich dann schon hier und da aus dem Sattel da es einfach
schweinesteil nach oben ging. Von der andern Seite müsste ders
aber tun.
Durch die Wochenendsiedlung gings dann auf den nächsten Trail.
Der
ging mal wieder direkt Himmelwärts. "Zweihundocht-Buls" dacht
ich
und schob ein wenig. Nach kurzer Rast auf einem Aussichtsreichen
Bänkchen oberhalb Schuld nahm ich dann den Rest unter die
Stollen.
Und der entschädigte dann mal wieder mit feinem Trailgenuss.
So, nach der Kür stand nun wieder die Pflicht auf dem
Programm. Es
ging... na ? Röschtösch, hinauf nach Harscheid. Von
dort
einfach und ordinär hinunter ins Liersbachtal. Dort machte ich
dann nochmal einen Abstecher zur Ruine Wensburg, ein paar
Höhenmeter schaden ja nie. Die waren aber diesmal wirklich
fürn A..... Das Teil heisst nicht umsonst Ruine, also solltet
ihr
mal dran gedacht haben sich die Ruine mal anzusehen, spart es euch. die
Höhenmeter kann man sinvoller anlegen. So, aus dem
Liersbachtal
musst ich nun rüber ins Sahbachtal machen. Und das ging dann
via
nem zähen Aufstieg nach Plittersdorf. Durchs Sahrbachtal
folgte
ich dann dem altbekannten Pfädchen entlang des Bachs bis
zurück nach Kreuzberg. Platt aber glücklich gings
dann nach
Haus. Der Blick auf den Tacho zeigte dann eine recht stramme Tour
für Eifler Verhältnisse, auf gut 50km sind etwas mehr
als
1500hm zusammen gekommen. Schön wars trotzdem !
Die
Rosenmontagsflucht
"Weia han isch noch döcke Been", gingsmir durch den Kopp als
ich
Montag morgen aufstand. Nutzt aba nix weil ich für den Montag
schon ne Tour mit Yogi ausgemacht hatte, der war heiß wie
Frittenfett auf Trails Trails Trails. Sollte er bekommen. Gegen 10 Uhr
stopfte ich dann auch das Bike in Yogi's Kofferraum und es ging nach
Gemünd. Dort wollten wir locker beschwinglich etwas um den
Kermeter surfen. Fing auch gleich mal mit nem lockeren 150hm
Anstieg zur Kohlweghütte an. Ab Wolfgarten folgten
wir dann
dem Höhenzug, recht spassige Pfädchen hier. Darauf
folgte ein
erster Leckerbissen hinunter zur Abtei Maria Wald. Dort sprang
unterwegs ein grüner Gesell aus dem Gebüsch. Erst
dacht ich
der verpasst uns jetzt den Anschiss des Lebens. Wie sich aber schnell
herausstellte war der Junge recht entspannt und in Punkto Naturschutz
und Wegekonzept waren wir voll einer Meinung. Tja, heisst nicht umsonst
"Wie me en de Bösch erinn röf, su schallt et och
widde eruss
!" Leider hatte auch er schon Bekanntschaft mit der Bikerkategorie
"Ohne Gehirn" gemacht, nachdem wir dann noch ein wenig über
andere
Waldnutzer abgeledert haben fuhren wir von dannen.
Weiter gings hinunter immer Richtung Staubecken Heimbach. Auch hier
schmissen wir uns das ein oder andere Schmankerl vors Vorderrad. In
Heimbach drehten wir ein Ründchen ums Staubecken
vorbei am
größten Nabendynamo der Welt. Dort machte ich
Bekanntschaft
mit dem fiesesten Maulwurfhügel der Welt. Nach allgemeinem
Gelächter und ner Banane konnt's dann weiter gehen. Wir
kletterten
zunächst zur Staumauer hinauf, vorbei an einem gerodeten Hang
wo
das neu angelegeten Feriendorf "Eifeltor" entstehen soll. Hier sollen
Appartementes, Villen, Restaurants und noch jede Menge mehr gebaut
werden. Soviel zum Naturschutz im Nationalpark Eifel. Immer
schön
den Geldsack ausquetschen bis nöx mehr erusskütt !
Ejal,
weiter ging's am Uferweg der Schwammenauel um dann kurze Zeit
später einen fluffigen Anstieg hinauf zur Hirschley zu
meistern.
Unterwegs wurden dann die neuen Liegen in Form eines Buchenblattes
getestet um dann später gut erholt die tolle Aussicht an der
Hirschley zu geniessen.
Weiter gings Richtung Obersee über ein weiteren feinen Weg.
Der
war hinunter recht steil, so steil das Yogi die Kombination Abfahrt
plus Kamera in der Hand nicht ganz ohne Kniefall hinbekam. So stands
dann in der Erdwertung 1:1. Darauf folgte dann ein herrlicher
Panorama-Weg immer am Hang entlang oberhalb des Obersees. "Poah is dat
steil" tönte es wenig später als wir uns wieder auf
dem Weg
nach oben befanden. Das Teil zauberte einen recht senkrechten Zacken
ins Höhenprofil. Zackig gings dann auch zum Kiosk auf der
Urftstaumauer. Unterwegs noch jede Menge wandernes Volk
begrüßt und umkurvt und dann gab's ne erfrischende
Weizen-Cola-Dusche für den Hals. Der nächste Anstieg
konnte
also folgen. Der war dann zwar nicht wirklich steil aber lang und
zääääh. Vorbei am Forsthaus
Kermeter und Wolfgarten
zauberte ich dann dem guten Yogi nochn feines Teil vors Bike. Geflasht
von der letzten Abfahrt nahmen wir dann den letzten Anstieg in Angriff.
Der war dann mal wieder einer von der Kategorie "fies". Aber auch den
machten wir platt. Oben ein Affenkotelett vernichtet und dann gings in
die Finale Abfahrt. Der Eulenweg spuckte uns dann in Gemünd
wieder
aus. Bis zum Auto wars nun ein Leichtes. So endete dann eine perfekte
Biketour bei perfektem Bikewetter.